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Schlag gegen FrauenhandelEx-Miss war Chefin von Wiener Prostituierten-Ring

Bei Mariana P. (21) klickten in Wien die Handschellen: Die Schönheitskönigin aus Venezuela soll Chefin eines Prostituierten-Rings gewesen sein.

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In Wien gelang Ermittlern ein Schlag gegen den internationalen Menschenhandel: Ein Prostituierten-Ring wurde zerschlagen, fünf Beschuldigte wurden festgenommen. Jetzt zeigt sich: Der Frauenhandel wurde offenbar von einer früheren Schönheitskönigin aus Venezuela, Mariana P., geführt.

Die 21-Jährige stammt aus der venezolanischen Provinz Lara, wo sie als Model arbeitete und an Schönheitswettbewerben teilnahm. 2016 gewann sie den Señorita-Miss-Internacional-Wettbewerb.

Dann kam sie nach Österreich und stieg in Wien ins Rotlicht-Geschäft ein. Am vergangenen Donnerstag wurde sie verhaftet, wie nun bekannt wurde.

P. bekam Hälfte der Einnahmen

Die als «Dirne Guara» stadtbekannte Prostituierte soll Frauen aus ihrem krisengebeutelten Heimatland nach Wien gelockt und diese in angemieteten Wohnungen zur Prostitution gezwungen und 50 Prozent vom Profit kassiert haben, wie das Portal «Vene Press» berichtet.

Die Opfer wurden in Clubs und über das Internet kontaktiert. Die Bande versprach den Frauen gut bezahlte Jobs als Nannys in Europa und zahlte die Überreise nach Wien. Einmal angekommen, nahmen die Kriminellen ihnen die Pässe weg und schüchterten sie durch Drohungen ein.

15 Frauen befreit

Mariana P. zog in den letzten Monaten einen riesigen VIP-Escort-Service auf, über eine Homepage konnten in ganz Europa Frauen gebucht werden. 600 Escort-Damen vor allem aus Venezuela und Kolumbien boten dort ihre Dienste an. Freier konnten nach sexuellen Neigungen, Aussehen, Hautfarbe und Nationalität auswählen.

Die Anzeige gegen die Venezolanerin erfolgte anonym gegenüber deutschen Behörden. Einer Frau war die Flucht vor den Kriminellen gelungen. In Zusammenarbeit mit der österreichischen Polizei wurden dann in einer Wiener Wohnung insgesamt fünf Personen verhaftet, darunter Francia S., Francisco J., Jeffry J. und Mariana P.

15 Frauen aus Venezuela und Kolumbien konnten in Österreich aus den Fängen der Menschenhändler befreit werden, sie wurden von der Staatsanwaltschaft identifiziert und haben nun einen Flüchtlingsstatus.

Die Instagram-Follower von Mariana P. prophezeiten bereits im April, dass sie im Gefängnis landen werde. «Du wirst im Knast alt werden oder sterben», schrieb ein User unter einen Post.

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