Pauschale pro Fall: Exit bezahlt jetzt seine Sterbehelfer

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Pauschale pro FallExit bezahlt jetzt seine Sterbehelfer

Personen, die andere Menschen in den Tod begleitet haben, erhalten künftig eine Entschädigung.

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Sterbehelfer arbeiten weiterhin freiwillig, stehen aber in einem Auftragsverhältnis mit Exit. (Symbolbild)

Sterbehelfer arbeiten weiterhin freiwillig, stehen aber in einem Auftragsverhältnis mit Exit. (Symbolbild)

Keystone/Jens Büttner/DPA
Dies gab Exit-Präsidentin im aktuellen Mitgliedermagazin bekannt: Saskia Frei an der 35. Generalversammlung im Zürcher Volkshaus. (17. Juni 2017)

Dies gab Exit-Präsidentin im aktuellen Mitgliedermagazin bekannt: Saskia Frei an der 35. Generalversammlung im Zürcher Volkshaus. (17. Juni 2017)

Keystone/Alexandra Wey
Wie Ende letzten Jahres bekannt wurde, hat Exit hat zu wenig Freitodbegleiter und kann nicht alle Neumitglieder betreuen. (Archivbild)

Wie Ende letzten Jahres bekannt wurde, hat Exit hat zu wenig Freitodbegleiter und kann nicht alle Neumitglieder betreuen. (Archivbild)

Keystone/Alexandra wey

Bislang haben die Sterbehelfer von Exit ehrenamtlich gearbeitet. Das ändert sich jetzt, wie Recherchen der «SonntagsZeitung» ergeben.

Exit-Präsidentin Saskia Frei schreibt im aktuellen Mitgliedermagazin, die Organisation habe «neue angemessene und faire Entschädigungen» für Sterbehelfer eingeführt. Wie hoch die Entschädigungen ausfallen, will Sprecher Jürg Wiler auf Anfrage der «SonntagsZeitung» nicht sagen.

Entlöhnen und entlasten

Gemäss Wiler arbeiten die Sterbehelfer weiterhin freiwillig, stehen aber in einem Auftragsverhältnis mit Exit. Sie würden pauschal pro Fall entschädigt. «Nachweisbar überdurchschnittlicher Aufwand» werde mit einer «adäquaten Zusatzentschädigung nach Aufwand» abgegolten. Er begründet den Schritt mit dem gestiegenen Aufwand für die Sterbehelfer, der schon seit längerer Zeit das Ausmass einer rein ehrenamtlichen Tätigkeit übersteige. Viele Menschen hätten keinen Hausarzt mehr, was die Abklärungen für viele Freitodbegleitungen zusätzlich erschwere.

Exit will Sterbehelfer nicht nur entlöhnen, sondern auch entlasten. Die grösste Sterbehilfeorganisation der Schweiz will ein sogenanntes Abklärungsteam aufbauen. Dieses soll bei «komplexen oder unklaren Fällen» entscheiden, ob die Bedingungen für eine Sterbe­hilfe gegeben sind. Die Mitglieder dieses Teams will Exit - wie die Sterbehelfer - vorab aus dem Gesundheitsbereich rekrutieren. (roy/20 Minuten)

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