Corona bereitet SorgenExperten sind alarmiert wegen Kinder-Hospitalisierungen im Ausland
In New York und Grossbritannien hat sich seit Dezember die Zahl der wegen Corona hospitalisierten Kinder vervierfacht. Die Schweiz blieb bisher verschont – Spitäler und Behörden sind aber alarmiert.
- von
- Christina Pirskanen
Darum gehts
Omikron sorgt in der ganzen Welt für rasant steigende Infektionszahlen. Jetzt stellen die Spitäler in New York eine alarmierende Tendenz bei Kindern fest: Alleine im Dezember hat sich die Zahl der wegen Corona hospitalisierten Kinder und Jugendlichen vervierfacht, wie das deutsche Nachrichtenmagazin «Focus» schreibt.
Auch in Grossbritannien steigt die Anzahl der hospitalisierten Kinder: Das Land startete mit 525 hospitalisierten Kleinkindern in einer Woche ins neue Jahr – innerhalb einer Woche hat sich diese Zahl fast verdoppelt.
Covid-Task-Force warnt vor Omikron bei Kindern
In der Schweiz machen sich die vielen Omikron-Fälle in den Kinderspitälern bislang noch nicht bemerkbar. Die Task-Force-Mitglieder Samia Hurst und Alain di Gallo warnten aber an der Pressekonferenz vom Dienstag, dass Kinder stärker von Omikron betroffen sein könnten und verwiesen auf ein Studie aus Südafrika.
Gemäss dieser liegt die Hospitalisierungsrate nach Infektionen mit Omikron bei Kindern um 20 Prozent höher als in der ersten Welle im Jahr 2020. Auch die Spitäler sind in Bereitschaft: Auf Anfrage von 20 Minuten sagen mehrere Spitäler mit Kinderkliniken, die Situation werde genau beobachtet.
«Proportional nicht mehr Kinder mit Covid im Spital»
Julia Bielicki, Leiterin der Pädiatrie und Infektiologie am UKBB, glaubt ebenfalls, dass sich die Infektions-Höchstwerte noch in den Hospitalisierungen niederschlagen könnten: «In absoluten Zahlen werden wir allenfalls mehr Spitaleintritte sehen. Betrachtet man jedoch den Anteil infizierter Kinder, die ins Spital eingewiesen werden müssen, und das ist epidemiologisch entscheidend, sind die Zahlen bisher aber in etwa gleich geblieben wie vor Omikron.»
Einzelne Spitäler haben im Dezember mehr Einweisungen von Kindern im Zusammenhang mit Covid- und PIMS-Erkrankungen festgestellt. Bei der Krankheit PIMS handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems, die auch unabhängig von Covid-19 auftreten kann. Im Universitätskinderspital beider Basel (UKBB) etwa wurden im November vier Kinder hospitalisiert, davon benötigten drei eine Intensivbehandlung. Im Dezember befanden sich bereits 15 Kinder im Kinderspital, davon drei in Intensivbehandlung.
Kinderkliniken aufgrund anderer Krankheiten bereits stark ausgelastet
Nicht jedes Kind, das in der Statistik auftaucht, sei wegen Covid ins Spital eingeliefert worden, so ein Sprecher der UKBB. Vereinzelt handle es sich um Kinder mit akuten Erkrankungen, die zusätzlich Corona-positiv getestet worden seien.
Auch wenn die Covid-Hospitalisierungen noch nicht explodieren wie in anderen Ländern, sind die Kinderkliniken teils bereits stark ausgelastet. So etwa im Berner Inselspital: Es dominierten derzeit RSV, das humane Metapneumovirus (RKI) und das Rotavirus. Die meisten hospitalisierten Kinder seien jünger als zwölf Jahre.