Monica PuigExtrawurst für Novak Djokovic? Kritik von Tennis-Olympiasiegerin
Tennis-Olympiasiegerin Monica Puig nervt sich darüber, dass Novak Djokovic schon fix für die ATP-Finals qualifiziert ist, nicht aber Wimbledon-Siegerin Elena Rybakina bei den Frauen. Sie wird dafür kritisiert.
- von
- Florian Gnägi
Darum gehts
«Djokovic ist immer noch der beste Spieler der Welt», verkündete Schottlands Tennis-Star Andy Murray am Rande des ATP-1000-Events in Paris-Bercy, als er gegenüber Eurosport zum kometenhaften Aufstieg der Youngsters um Carlos Alcaraz (ATP 1) und Félix Auger-Aliassime (ATP 9) befragt wurde.
In der Weltrangliste wird Djokovic aktuell aber nur auf Rang 7 geführt und könnte bei einem Verpassen der Titelverteidigung in Paris sogar noch auf Platz 10 zurückfallen. Die Teilnahme an den ATP-Finals (für die besten acht Spieler der Saison) in Turin, die am 13. November losgehen, hat der Serbe aber dennoch bereits auf sicher. Dies, weil die Regeln der ATP besagen, dass ein Spieler auch dann an den Finals teilnehmen kann, wenn er in den Top 20 ist und im abgelaufenen Jahr einen Grand Slam gewonnen hat.
Rybakina trotz Wimbledon-Titel nicht an den Finals
Djokovic erfüllt dieses Kriterium, da er sich heuer in Wimbledon (zum siebten Mal in seiner Karriere) den Titel beim Rasen-Klassiker sicherte. Beim Frauen-Turnier triumphierte in Wimbledon dieses Jahr Elena Rybakina (WTA 22), doch die in Russland geborene Kasachin darf bei den aktuell laufenden WTA-Finals im amerikanischen Fort Worth trotzdem nicht antreten. Eine vermeintliche Ungerechtigkeit, welche die ehemalige puerto-ricanische Tennisspielerin Monica Puig entsetzt.
«Ich bin ein bisschen verwirrt. Djokovic qualifizierte sich für die Finals, weil er Wimbledon gewonnen hat, während Rybakina sich nicht qualifizieren konnte, da in Wimbledon keine Ranglistenpunkte vergeben wurden», schreibt die Einzel-Olympiasiegerin von 2016 auf Twitter und erntet daraufhin einen Shitstorm.
Serbische Fans stinksauer
«Wie viel haben sie dir bezahlt, so was zu tweeten?», kritisiert ein serbischer Fan unter Puigs Post, eine andere Userin beleidigt die 29-Jährige und meint, Puig sei «eine Verliererin, die nur Aufmerksamkeit suche». Dazu gibt es aber auch einige Kommentarschreiber, welche die Puerto Ricanerin darüber aufklären, warum die Nicht-Berücksichtigung von Rybakina rechtens ist.
In der Tat sind es mit der ATP für die Männer und mit der WTA für die Frauen zwei unterschiedliche Organisationen, die sich um die Organisation der finalen Turniere der besten Profis kümmern. Selbst wenn die WTA aber nach demselben Muster wie die ATP handeln würde, wäre Rybakina nicht qualifiziert gewesen, da sie zurzeit eben nicht unter den Top 20, sondern «nur» auf Rang 22 steht.
Regel schon vor Wimbledon bestätigt
20 Minuten befragte die ATP dazu, wie sie zur Thematik steht und ob für Superstar Djokovic eine Ausnahme gemacht wurde. «Die Regel, dass sich Grand-Slam-Champions für die ATP-Finals qualifizieren, gibt es seit dem Jahr 2000», erklärt Simon Higson vom Kommunikationsteam des Welttennisverbandes und ergänzt: «Bereits vor dem diesjährigen Turnier in Wimbledon wurde bestätigt, dass die Regel gelten wird.»
Was sagst du zum Thema?
Puig versteht nach der Aufklärung ihrer Follower zwar, wie die Regel funktioniert, findet sie aber immer noch nicht ganz fair. «Das ist einfach herzzerreissend. Traurig, dass das so sein muss», schreibt die 2022 zurückgetretene Tennisspielerin. Gegen die zahlreichen Anfeindungen wegen ihrer Kommentare wehrt sie sich ebenfalls. «Ich habe NICHTS gegen Djokovic. Ich habe ihn mehrmals getroffen und bewundere all seine Leistungen», so Puig. Und weiter: «Hört auf, zu mir zu kommen. Wenn ihr mir entfolgen wollt, ist mir das egal.»
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