Extremisten künden Anschläge mit gestohlenem Sprengstoff an
Eine irakische Terrorgruppe hat in einem Video erklärt, dass sie in Besitz der 400 Tonnen Sprengstoff sei, die aus einem Lager bei Bagdad verschwunden sind.
Eine irakische Extremistengruppe ist nach eigenen Angaben im Besitz des aus einem Waffenlager verschwundenen Sprengstoffs.
Das sagte ein Sprecher in einem Video, das der Fernsehnachrichtenagentur APTN am Donnerstag zuging. Der Wahrheitsgehalt der Erklärung konnte zunächst nicht bestätigt werden. Der Sprecher der Gruppe namens Al-Islam-Armeebrigaden drohte damit, den Sprengstoff für Anschläge gegen die Besatzungstruppen einzusetzen.
Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind aus dem Waffenlager Al Kakaa südlich von Bagdad fast 400 Tonnen Sprengstoff verschwunden. IAEA-Chef Mohamed ElBaradei informierte den UN-Sicherheitsrat am Montag über den Vorfall.
Ein Oberst der US-Infanterie erklärte am Mittwochabend in Washington, er könne sich nicht vorstellen, dass eine so grosse Menge tatsächlich unbeobachtet gestohlen worden sein könne. David Perkins' Einheit eroberte das Waffenlager Anfang April 2003.
Nach der Eroberung hätten die beiden wichtigsten Zufahrtsstrassen stets unter amerikanischer Bewachung gestanden, sagte Perkins. Er räumte zwar ein, dass es Plünderungen in der Militäranlage gegeben habe, bezweifelte aber Angaben über das Ausmass.
Zuvor hatten Journalisten und Soldaten berichtet, die Plünderungen hätten zum Teil vor den Augen der US-Truppen stattgefunden. (dapd)