Super League«Falschaussagen» – nach Wut-Interview von FCL-Besitzer schlägt der Club zurück
Beim FC Luzern brodelt es – und wie. Nachdem Luzerns Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg gegen die sportliche Führung wütete, veröffentlicht der Innerschweizer Verein nun einen offenen Brief.
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Luzern verlor in der 95. Minute gegen YB.
Darum gehts
Beim FC Luzern rumort es – und das so richtig. Besitzer Bernhard Alpstaeg nahm am Sonntag in einem Interview kein Blatt vor den Mund und kritisierte die sportliche Führung des FCL massiv. Ja, er holte zum Rundumschlag gegen Sportchef Remo Meyer und Präsident Stefan Wolf aus.
«Ich bin mit der ganzen Führung nicht zufrieden. Ich muss sie alle kritisieren. Sie sind zu wenig demütig, zu wenig aktiv, zu wenig bescheiden. Sie müssen lernen, zu arbeiten», so der FCL-Mehrheitsaktionär gegenüber dem «Sonntagsblick». Auch gab der 77-Jährige offen zu, dass er sich einen Abgang von Wolf wünschen würde, vor allem auch, weil er sich seine Tochter Giulia als künftige Präsidentin vorstellen könnte. Die Kritik sorgte für viel Unruhe beim FCL.
Luzern reagiert auf Geschehnisse
Bei der bitteren 1:2-Pleite gegen die Young Boys protestierten die Luzerner Fans gegen Alpstaeg. Mit zwei Transparenten machten sie ihre Meinung klar. Sie sicherten Wolf und Meyer ihre Unterstützung zu und forderten den Mehrheitsaktionär dazu auf, doch einfach eine längere Schweigepause einzulegen. Die sportliche Führung, die so massiv kritisiert wurde, äusserte sich am Sonntag nicht. Auf Anfrage von 20 Minuten hiess es beim FC Luzern am Montagmorgen: «Stefan Wolf und Remo Meyer nehmen aktuell keine Stellung zu den Aussagen von Bernhard Alpstaeg.»
Dafür äusserte sich am Montagmittag dann Josef Bieri, der Vizepräsident des FCL, in einem offenen Brief. Im Namen des Verwaltungsrates und des gesamten FC Luzerns unterstützte er mit klaren Worten die sportliche Führung. Bieri zählte die aktuellen Erfolge auf. «Dass erstmals seit zehn Jahren wieder ein FCL-Akteur aus dem eigenen Nachwuchs als Internationaler für die Schweizer Nationalmannschaft aufläuft, sind direkte Resultate der verstärkten, systematischen Anstrengungen der aktuellen Führungscrew», schrieb er beispielsweise.
Bieri wird deutlich
Dann hielt er fest, dass der FC Luzern ein einziges Team sei – und wird deutlich. Auch wenn er den Namen von Alpstaeg nicht explizit erwähnt, ist wohl klar, dass er den Mehrheitsaktionär mit den folgenden Worten meint: «Der FC Luzern lässt sich auf seinem eingeschlagenen, nachhaltigen Weg nicht abbringen. Weder durch mutwillige Falschaussagen, die in den Medien derzeit systematisch gestreut werden, noch durch Störmanöver oder unnötige Machtkämpfe, die gerade in Luzern und in der Innerschweiz der Vergangenheit angehören sollten.»
Bereits nach der Niederlage gegen YB liess Coach Mario Frick Dampf ab. Gegenüber dem SRF gab er zu, dass die Situation auch die Mannschaft belaste. Und: «Es wundert mich nicht. Das Karma hat zugeschlagen. Wir hatten so viel Unruhe am heutigen Tag im Klub und rund um ihn herum. Dann ist klar, dass man solche Spiele nicht gewinnt und am Schluss mit Pech verliert.» Man darf gespannt sein, wie das Chaos beim FCL weitergeht. Ruhe wird mit Sicherheit erstmals nicht einkehren.
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