Lifestyle-HelmeFashion-Freaks entdecken den Velohelm
Weil Kampagnen für Velohelme kaum noch wirken, wollen die Unfallverhüter weg vom Biedermann-Image. Die Hersteller springen mit Lifestyle-Helmen auf den Zug auf.
- von
- Marcel Urech
«Auch für modebewusste Velofahrer gibt es nun keinen Grund mehr, auf einen Velohelm zu verzichten», sagt Rolf Moning, Sprecher der Beratungsstelle für Unfallverhütung. Da die Hersteller mit immer trendigeren Modellen in den Schweizer Markt dringen, überlege man sich, eine neue Kampagne zu lancieren: weg vom abgestaubten Helmträger-Image, hin zur Fusion von Lifestyle und Sicherheit, so Moning. Der Grund: Nur auf die Gefahren des helmlosen Velofahrens hinzuweisen, bringe kaum noch was. «Trotz intensiver Werbung stagniert die Helmtragequote seit drei Jahren auf rund 38 Prozent», so Moning. Gerade modebewusste Velofahrer würden oft auf einen Helm verzichten. «Zu Unrecht», sagt Thomas Ernst, Geschäftsführer von Velo Zürich. Und: «Seit wir die stylishen Yakkay-Helme verkaufen, rennen uns Fashion-Liebhaber die Bude ein.» Auch Bruno Gross, Marketing-Verantwortlicher bei Veloplus, hat sie in sein Sortiment aufgenommen. «Gerade Stadtvelofahrer fahren total auf die Helme ab», sagt er.
Bei den Kindern stellt sich die Stilfrage noch nicht: Bei den unter 14-Jährigen stieg die Helmtragequote gegenüber dem Vorjahr von 50 auf 70 Prozent.