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Zweites Olympia-GoldFavorisierte Ruderer souverän zum Triumph

Der Gold-Traum wurde war: Der Schweizer Leichtgewichts-Vierer wird seiner Favoritenrolle an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gerecht.

Vor lauter Erschöpfung können die Schweizer kaum jubeln. (Quelle: SRF)

Mario Gyr, Simon Niepmann, Simon Schürch und Lucas Tramèr ruderten auf der Lagoa Rodrigo de Freitas in überlegener Manier zu Gold. Die Weltmeister und zweifachen Europameister distanzierten die zweitplatzierten Dänen nach den 2000 m um 1,46 Sekunden. Bronze ging an Frankreich. Nach einem Viertel der Strecke waren die nicht als Schnellstarter bekannten Schweizer noch knapp hinter den Dänen gelegen. Doch vor der 1000-m-Marke übernahmen sie die Spitze und gaben diese bis ins Ziel nicht mehr ab.

In wohl jeder Prognose für die Sommerspiele war die Medaille des Schweizer Leichtgewichts-Vierers gesetzt gewesen, die Erwartungen waren immens. «Der Druck kommt vor allem von uns und vom Trainer», sagte Tramèr vor dem Finallauf. «Wir können uns nur selber enttäuschen, wenn wir nicht das abliefern, zu was wir fähig sind.»

Den Lohn eingefahren

Im Vorlauf erlebte der Vierer einen leichten Rückschlag und wurde nur Dritter. Doch das Quartett fand den Tritt rasch wieder. Im Halbfinal traten sie souverän auf, so wie man es von ihnen im Prinzip seit zwei Jahren gewohnt ist.

Vor vier Jahren in London hatte sich das Quartett im 5. Rang klassiert. Das war für die selbstbewussten und überaus ehrgeizigen Athleten eine leise Enttäuschung. 2013 und 2104 trennten sich die vier vorübergehend. Im leichten Zweier ohne und im leichten Doppelzweier heimsten Niepmann/Tramèr und Schürch/Gyr zahlreiche Medaillen ein.

Vor eineinhalb Jahren erfolgte die Wiedervereinigung. Individuell stärker dominieren die vier seither ihre Bootsklasse. Nun folgte der Lohn für den enormen Aufwand, den das Quartett mit Blick auf Rio noch einmal gesteigert hatte.

Erste Rudermedaille seit 1996

Der Leichtgewichts-Vierer sicherte dem Schweizerischen Ruderverband die insgesamt siebte olympische Goldmedaille, die erste seit 1996. Damals waren Xeno Müller im Skiff sowie Michael und Markus Gier im leichten Doppelzweier Olympiasieger geworden.

Für die Schweizer Delegation in Rio ist es die zweite goldene Auszeichnung nach jener von Fabian Cancellara am Vortag und die insgesamt dritte Medaille. (sda)

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