«Lex Arena»FCB-Fans kosten den FC St. Gallen viel Geld
Wegen randalierenden FCB-Fans kommt auf den FCSG eine gesalzene Rechnung zu. Bereits am 8. April treffen die Klubs im Cup-Halbfinal wieder aufeinander.
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- jeb

Die Polizei drängt die Basler Hooligans und Fans zurück nach dem Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Aarau und dem FC Basel am Donnerstag, 15. Mai 2014. (KEYSTONE/Patrick B. Kraemer)
Am Sonntagabend nach dem 2:2 im Super-League-Match in der AFG Arena kam es am Bahnhof Winkeln zu Attacken von Basel-Fans auf die Polizei. «Die Polizisten wurden im Dunkeln mit zum Teil faustgrossen Schottersteinen und Knallkörpern eingedeckt», so Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St. Gallen. Fünf Polizisten zogen daraus blaue Flecken und kleinere Verletzungen.
Die Scharmützel ziehen nicht nur blaue Flecken nach sich, sondern verursachen auch Kosten. Im konkreten Fall wird die Polizei dem FC St. Gallen einen fünfstelligen Betrag in Rechnung stellen. Gemäss der «Lex Arena» werden alle Kosten, die den Betrag von 20'000 Franken übersteigen, zu 60% an den Verein weiter verrechnet. Die 20'000 Franken entsprechen 200 Polizei-Einsatzstunden. Genaue Zahlen werden aus polizeitaktischen Gründen nicht bekannt gegeben.
Auch bei den SBB entstanden Kosten. Wie hoch sie im konkreten Fall sind, ist unklar. Der Zugsverkehr war während rund einer Stunde unterbrochen, weil im Fanzug die Notbremse gezogen wurde und sich Personen auf den Gleisen befanden. 20 Züge waren davon betroffen und Reisende mussten Verspätungen von bis zu 25 Minuten in Kauf nehmen. Grundsätzlich entstehen den SBB jährlich ungedeckte Kosten von drei Millionen Franken aufgrund von Vorfällen mit Fussballfans.
Schaden für Image
Am 8. April werden die beiden Vereine im Cup-Halbfinal wieder in St. Gallen aufeinander treffen. Laut Polizeiangaben prüft man, ob hier nun noch mehr Polizisten eingesetzt werden sollen. Immerhin geht es um den Einzug in den Cupfinal. Damit dürften wieder hohe Kosten auf den FC St. Gallen zukommen.
Die Kosten für Risikospiele belaufen sich beim FC St. Gallen jeweils im mittleren fünfstelligen Bereich. «Das Ganze ist doppelt ärgerlich», so FCSG-Sprecher Daniel Last. «Das eine sind die zusätzlichen Kosten, die entstehen, das andere – und viel schlimmer – ist der Imageschaden für den Fussball, gerade nach so einem schönen Spiel wie letzten Sonntag.»