Politbarometer: FDP wegen AKW- Katastrophe auf Tauchgang

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Für die FDP kommt die Atom-Katastrophe in Japan im dümmsten Moment. Die atomfreundlichen Freisinnigen verlieren laut Umfrage deutlich an Wähleranteil.

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Der Atomunfall von Fukushima hat auch Auswirkungen auf die Schweizer Politlandschaft: Würde heute gewählt, müsste die FDP massive Verluste hinnehmen. Wie das neueste Politbarometer der «Sonntags Zeitung» zeigt, kämen die Freisinnigen nur gerade noch auf 15 Prozent. Das sind 2 Prozentpunkte weniger als bei den eidgenössischen Parlamentswahlen im Herbst 2007. Grosse Gewinner wären die Grünliberalen (GLP) mit 6 Prozent Wähleranteil. 2007 hatte die GLP nur 1,5 Prozent erreicht.

Ob der «Atomeffekt» noch bis zu den Wahlen anhalten wird, ist nicht klar. FDP-Präsident Fulvio Pelli, dessen Partei bis vor kurzem noch kompromisslos für neue AKW eingetreten ist, will zumindest nicht glauben, dass seine Partei im Herbst derart viel verlieren könnte.

Derzeit verlieren viele Schweizer jedoch das Vertrauen in Politiker, die sich weiterhin atomfreundlich geben oder Ausstiegsstrategien nicht klar unterstützen. Energieministerin Doris Leuthard, die im Politbarometer seit 2007 fast ununterbrochen als glaubwürdigste Politikerin galt, büsst die Spitzenposition ein. Auch Pelli und der atomfreundliche FDP-Wirtschaftsminister Johann Schneider-Amman erhalten weniger Zustimmung.

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