Chalet in ValbellaFederer unterliegt vor Gericht gegen Nachbarn
Roger Federer hat im Rechtsstreit um seine Ferienvilla in Valbella eine Niederlage erlitten: Er darf den Zaun um sein Grundstück nicht so bauen wie geplant.
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- lüs
Mit einem Zaun und Bäumen wollte sich Roger Federer vor neugierigen Blicken auf sein Doppelchalet in Valbella GR schützen. Diese Baupläne störten die Nachbarn: Sie befürchteten, dass ihnen dadurch der Blick auf den im Tal liegenden Heidsee genommen würde und reichten Einsprachen ein. Die zuständige Gemeinde Vaz/Obervaz hatte diese abgeschmettert, ein Nachbar zog die Sache jedoch vor das Verwaltungsgericht des Kantons Graubünden weiter. Dieses hat Federer jetzt eine Niederlage zugefügt: Der Sichtschutz widerspreche dem kantonalen Raumplanungsgesetz, befanden die Richter. Der Zaun muss um 2,5 Meter zurückversetzt werden, wie die «Sonntagszeitung» berichtet.
Laut dem Anwalt des betroffenen Nachbarn, Andrea Bianchi, befürchtete dieser vor allem, dass die Bepflanzung des Zauns Schnee auf sein Grundstück gedrückt hätte. Zudem gehe es seinem Klienten um Grundsätzliches: «Gleiches Recht für alle.» Die Gemeinde sei Federer zu weit entgegengekommen, weil der Zuzug eines weltbekannten Tennisstars für die Gemeinde einen grossen Imagegewinn bedeute. Ob Federer das Urteil akzeptiert oder es ans Bundesgericht weiterzieht, ist unklar. Laut seinem Anwalt wird Federer nun erst die Begründung des Urteils studieren.
Heimkino und Wellness-Anlage
Das 8000 Quadratmeter grosse Grundstück in Valbella kaufte Federer im Jahr 2008. Das Haus, das darauf stand, liess er abreissen und baute an dessen Stelle für acht Millionen Franken ein luxuriöses Doppelchalet. In der einen Haushälfte will er die Ferien mit seiner Frau und seinen Kindern verbringen, die andere ist für seine Eltern vorgesehen. Das Anwesen verfügt über ein Heimkino, einen Swimmingpool und einen Wellness-Bereich. Seinen Hauptwohnsitz hat Federer in Bäch im Kanton Schwyz.