FCB-KriseFehler wurden im Sommer gemacht
Vier Spiele vor Schluss vier Punkte Rückstand. Kann Basel-Trainer Christian Gross eine missratene Saison im Schlussspurt retten?
Europäisch überwintern, Cupsieg und Meistertitel: Das waren die Ziele, die sich der FC Basel für diese Saison setzte. «Die beste Mannschaft, die wir je hatten», wie Präsidentin Gigi Oeri im August vollmundig angekündigt hatte, verpasste zwei von drei Zielen und das dritte – die Titelverteidigung – ist in akuter Gefahr. Nach 2006 und 2007 droht den Baslern 2009 erneut nur die Vize-Meisterschaft hinter Erzrivale FC Zürich.
Am Rheinknie klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander, nicht erst seit dem blamablen 1:3 in Aarau. «Eine Saison wird zu 90 Prozent im Sommer entschieden», pflegt der frühere FCZ-Trainer und Basel-Schreck Lucien Favre zu sagen und meint damit die Einkaufspolitik. Zu viele Basler Transfers entpuppten sich als Rohrkrepierer. Beste Beispiele sind die Mittelfeldspieler Gjasula und Gelabert. Wie konnten Gross und ChefScout Ruedi Zbinden nur auf die Idee kommen, zwei Spieler, die mit St. Gallen in die Challenge League abgestiegen waren, würden im Kampf um den Titel helfen? Der FCB Ausgabe 2008/09 ist in der Qualitätskontrolle durchgefallen. Die Abwehr wackelt, im Mittelfeld herrscht ein kreatives Vakuum und vorne reibt sich Streller als einzige Sturmspitze auf.
Dennoch gab sich Gross an der gestrigen Medienkonferenz im St.-Jakob-Park kämpferisch: «Die Luft ist noch lange nicht raus. Der Mensch wächst am Widerstand.» Den leistet heute der wieder erstarkte FC Luzern. Einen weiteren Ausrutscher kann sich Basel nicht leisten.
sco