Kinostarts März 2023Felix Lobrechts Teenager-Drama beleuchtet das Aufwachsen in Armut
«Sonne und Beton» dreht sich um vier Teenager aus Berlin-Neukölln. Ausserdem startet ein französischer Justizthriller über einen Kindsmord. Das und mehr kommt diese Woche ins Kino.
- von
- Alisa Fäh
Der Trailer zu «Sonne und Beton».
Darum gehts
Wir stellen dir die spannendsten Kinostarts der Woche vor.
Felix Lobrechts Roman «Sonne und Beton» wurde verfilmt.
In einem französischen Drama wird eine Mutter des Mordes an ihrer Tochter angeklagt.
Der dritte Teil der «Creed»-Boxfilmreihe ist da.
Sabine Gisiger erzählt die Geschichte von Ludwig Mies van der Rohes Familie aus weiblicher Sicht.
«Sonne und Beton»
Die Sonne brennt und das Geld für die Badi fehlt. Der Weg zur Schule ist von Scherben gepflastert. Gewalt scheint allgegenwärtig, ob auf dem Pausenhof oder zu Hause.
Das ist 2003 die Welt von Lukas (Levy Rico Arcos), Gino (Rafael Luis Klein-Hessling) und Julius (Vincent Wiemer).
Aufwachsen in Armut
In den Plattenbauten von Berlin-Neukölln prägt Armut den Alltag der drei Teenager und als Lukas im Park in eine Schlägerei verwickelt wird, soll er den Angreifern 500 Euro Schutzgeld liefern. Die Idee: Wenn die Jungs den Computerraum in der Schule plündern und die Geräte verkaufen, sind alle Geldsorgen erledigt.
«Sonne und Beton» basiert auf Felix Lobrechts titelgebendem Roman, der von seiner Jugend inspiriert ist. «Klar, man kriegt auf die Schnauze, aber man ist trotzdem draussen und unterwegs mit seinen Freunden», so Lobrecht in einem Statement zum Film.
Authentizität durch Laiendarsteller
Nah an der Wirklichkeit zu bleiben war ihm wichtig, darum wurde der Cast mit Jugendlichen besetzt, die zum ersten Mal vor der Kamera stehen.
Der Film soll dazu auffordern, sich mit prekären Lebensrealitäten auseinanderzusetzen: «Wenn man von Armut betroffen ist, bestimmt es so krass dein Leben, dass du gar keine Zeit hast, darüber hinaus aktiv zu werden. Du bist permanent am Verwalten deines Alltags», sagt Lobrecht über das Gefühl von Aussichtslosigkeit. «In diesem Modus habe ich mich in meiner Jugend oft gefangen gefühlt.»
Lebst du oder lebt jemand, den du kennst, in Armut?
Hier findest du Hilfe:
Tischlein deck dich, Lebensmittelhilfe
Was schaust du dir im Kino an?
«Saint Omer»
Laurence (Guslagie Malanda) wird des Mordes an ihrer 15-Monate-alten Tochter Élise angeklagt. Das Mädchen wurde im französischen Küstenort Berck-sur-Mer am Strand von den Wellen mitgerissen. Welches Motiv steckt hinter der Tat?
Für die Schriftstellerin Rama (Kayije Kagame), die auch im Gerichtssaal sitzt, tun sich im Laufe der Verhandlung immer mehr Fragen auf.
Das sagt die Regisseurin
Regisseurin Alice Diop will schwarzen Frauen Sichtbarkeit geben: «Diese Frauen und Körper sind nicht oft gefilmt worden. Ich möchte ihnen das Kino als einen Raum anbieten, in dem man sich ihrem Blick nicht mehr entziehen kann», erklärt sie in einem Statement.
Diops Film kreist um Mutter-Tochter-Beziehungen: «Er versucht, Fragen zu beantworten, mit denen alle Frauen konfrontiert sind, und spricht gleichzeitig einen spezifischen Aspekt der Geschichte der Einwanderung an», so Diop. «Es geht darum wie wir, schwarze französische Frauen, durch unsere Mütter zu Müttern wurden.»
Der Trailer zu «Saint Omer».
«Creed III»
Im dritten Teil der Boxfilmreihe ist Adonis Creed (Michael B. Jordan) karrieretechnisch auf einem Höhenflug, auch im Familienleben läufts prima. Doch dann taucht ein alter Bekannter auf.
Als Damian (Jonathan Majors) – sein ehemals bester Freund – aus dem Gefängnis freikommt, muss er sich einem Gegner stellen, der alles daran setzt, zu gewinnen. Beim Boxen wird deutlich: Dieser Konflikt ist persönlich.
Der Trailer zu «Creed III».
«The Mies van der Rohes»
«Er nannte mich Muck, weil er sich eigentlich einen Sohn gewünscht hätte», sagt Georgia (Katharina Thalbach) über ihren Vater, den renommierten Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Als Georgia sechs Jahre alt ist, verlässt er die Familie.
Die Mutter Ada ist auf sich gestellt mit den drei Töchtern und versucht, sich durchzukämpfen. Regisseurin Sabine Gisiger erzählt die Familiengeschichte in ihrem Drama aus weiblicher Perspektive.
Der Trailer zu «The Mies van der Rohes».
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