Gegen WerbefolienFensterwerbung verärgert ÖV-Benutzer
Werbung auf Zug- und Busfenstern stört die Sicht. Nun regt sich Widerstand von Passagieren und Verbänden.
- von
- Urs-Peter Zwingli

Gegen die Werbefolien auf Busfenstern regt sich zunehmend Widerstand.
Grossflächige Werbung, die auf Bus- und Zugfenster geklebt wird, nimmt zu – und sorgt für Ärger. «ÖV-Benutzer sind klar dagegen, weil die Sicht eingeschränkt ist», sagt Hans Schärer, Präsident der Ostschweizer Sektion von Pro Bahn. Leserbriefschreiber Christoph Siegerist aus Wil spricht gar von «Betrug an den Passagieren».
Die ÖV-Betreiber haben unterschiedliche Strategien: In St. Gallen ist laut Stadtsprecher Urs Weishaupt auf rund 50 Prozent der Stadtbusse Fensterwerbung zu sehen. Ganze Busse samt Fenstern werden jedoch nicht mehr verklebt – anders als bei WilMobil und den Rheintaler Busbetrieben, wo dies nach Absprache möglich ist. Gegen Fensterwerbung auf ihren Zügen hat sich Thurbo entschieden. Passagier-Vertreter Schärer befürchtet dennoch, dass sich die Situation zuspitzen wird. Das zeigt sich etwa in Zürich: Dort haben zwei SP-Kantonsräte diese Woche in einem Vorstoss kritische Fragen zur Aussenwerbung auf Bahn und Bus gestellt. Zudem will Pro Bahn per Web-Umfrage Argumente gegen Fensterwerbung sammeln.
Für die Auftraggeber ist die Fensterwerbung nicht ohne Risiko: «Wenn sich der Fahrgast gestört fühlt, kommt es zu negativen Assoziationen mit dem beworbenen Produkt», sagt der HSG-Konsumentenforscher Sven Henkel.