Trotz grünem Licht: Ferrari-Boss ist enttäuscht von Schumacher

Aktualisiert

Trotz grünem LichtFerrari-Boss ist enttäuscht von Schumacher

Das wohl bevorstehende «Arrivederci» des jahrelang verehrten Michael Schumacher in Richtung Mercedes trifft Ferrari- Präsident Luca di Montezemolo. «Der wirkliche Schumacher, der, den ich kenne, wird für immer in der Ferrari-Familie bleiben», sagte er.

«Mit ein bisschen Ironie», wie die Scuderia selbst auf ihrer Homepage schrieb, führte er seine Gedanken zum «doppelten Schumacher» fort: «Es sieht so aus, dass er einen Zwillingsbruder hat, identisch in jeder Art, der es sich wohl in den Kopf gesetzt hat, zu gehen und Rennen in der Formel 1 mit Mercedes zu fahren.»

Die Hinweise auf das mögliche Schumacher-Comeback verdichten sich, auch wenn die Hauptbeteiligten noch immer nichts bestätigen wollen. Dafür redete di Montezemolo - nach einem Telefongespräch mit dem Rekordweltmeister. «Michael hat mir gesagt, dass es eine sehr gute Möglichkeit für ihn gibt, wieder zu fahren, und dass er diese unbedingt wahrnehmen will», wurde der Ferrari-Boss nach einem Treffen mit Journalisten übereinstimmend in Zeitungen am Samstag zitiert. «Grünes Licht» hatte er seinem einstigen Superstar schon gegeben.

Schumachers «Zwillingsbruder»

Er kenne Schumachers «Zwillingsbruder» zwar nicht persönlich, meinte di Montezemolo weiter. «Aber es sieht so aus, dass wir ihm nichts anbieten konnten», befand der Italiener, dessen Marke mit «Schumi» neben dem ohnehin vorhandenen Mythos endlich wieder Weltruhm in der Königsklasse des Motorsports erlangte. Fünf seiner sieben Titel gewann Schumacher von 2000 bis 2004 am Steuer der «Roten Göttin». Man habe nun zwei junge Fahrer, Felipe Massa und Fernando Alonso, auf die man im kommenden Jahr baue, erklärte di Montezemolo.

Dass Schumacher, der die Weihnachtsfeiertage mit seiner Familie im Schnee in Frankreich verbringen will, wieder Gefallen an PS-Jagden auf den Pisten rund um den Globus finden konnte, hängt auch laut di Montezemolo mit Massas Unfall am 25. Juli in Ungarn zusammen. Schnell erklärte Schumacher seine Bereitschaft, als Ersatzmann einzuspringen. Er versuchte ein Comeback, das er letztlich wegen einer Schädelbasis-Verletzung von seinem Motorradunfall im Februar aber schweren Herzens wieder absagen musste.

Alles spricht für Schumachers Comeback

«Ich denke, dass er in diesem Sommer, als ich ihn gefragt habe, für Felipe einzuspringen nach diesem schrecklichen Unfall in Budapest, den Wunsch nach Rennfahren wiederentdeckt hat», meinte di Montezemolo. Und die Tatsache, dass der als ehrgeiziger Perfektionist bekannte Schumacher damals nicht starten konnte, «hat eine Lücke hinterlassen, die wir nicht füllen konnten». Der Versuch, ihn durch ein drittes Auto pro Team 2010 auf die Piste zu bringen, scheiterte.

Er wisse nicht, wie Schumacher sich entscheiden werde, räumte di Montezemolo zwar ein. Doch mittlerweile spricht nahezu alles für eine Rückkehr des Ende 2006 zurückgetretenen Schumacher. Zumal Dementi des Kerpeners, der am 3. Januar 41 Jahre alt wird, oder von Mercedes ausblieben. Spekulationen zufolge soll «Schumi» in den kommenden zwei Wochen auch einen Test im Auto absolvieren. Es gilt herauszufinden, ob die Verletzung, die ihn damals ausbremste, ausgeheilt ist.

(si)

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