Neue Grenzwerte: Ferrari darf bald nur noch wie ein Smart schnurren

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Neue GrenzwerteFerrari darf bald nur noch wie ein Smart schnurren

Die Schweiz übernimmt per Juli 2016 eine EU-Verordnung. Damit dürfen Sportautos nur noch minimal lauter sein als herkömmliche PKW.

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Auch Sportautos - hier ein Ferrari auf der Gotthardpassstrasse - dürfen nur noch 75 Dezibel laut sein.

Auch Sportautos - hier ein Ferrari auf der Gotthardpassstrasse - dürfen nur noch 75 Dezibel laut sein.

Schlechte Neuigkeiten für Sportwagenfans: Ab dem 1. Juli 2016 dürfen leistungsstarke Bolliden kaum lauter sein als «normale» Autos. Dann tritt nämlich ein bilaterales Abkommen in Kraft, das die Schweiz verpflichtet, EU-Grenzwerte für Motorfahrzeuge zu übernehmen.

Der Geräuschpegel darf heute europaweit 74 Dezibel nicht übersteigen. Sportmodelle dürfen lediglich 1 Dezibel lauter sein, schreibt der «Tages-Anzeiger».

Grenzwerte einhalten

Mit sogenannten Klappenauspuffsystemen konnten Autofahrer in der Schweiz bisher die Lärmgrenze legal umgehen. Diese Auspuffanlagen lassen sich vom Fahrer per Knopfdruck öffnen und schliessen. Effekt: Das Auto heult lauter auf.

Doch eine EU-Verordnung, die die Schweiz übernimmt, schiebt dieser Trickserei den Riegel: «Damit werden neu Systeme verboten, welche ausschliesslich dem Zweck dienen, die Geräuschemissionen in bestimmten Fahrsituationen so zu ändern, dass die Grenzwerte im Sinne dieser Verordnung nicht mehr eingehalten werden – wie beispielsweise durch Klappenauspuffe», sagt Astra-Sprecher Guido Bielmann zum «Tages-Anzeiger».

Regelung gilt nur für neue Fahrzeuge

Der VCS ist erfreut über das Abkommen. «Es ist völliger Unsinn, wenn gewisse Autofahrer im Namen einer falsch verstandenen Männlichkeitsidee übermässigen Lärm veranstalten können», wird VCS-Sprecher Gerhard Tubandt im «Tages-Anzeiger» zitiert.

Die neue Verordnung gilt ab 1. Juli 2016 für neue Autos. Sportfahrzeuge, die vor diesem Datum in Verkehr gesetzt wurden, dürfen weiterhin die Lärmgrenzwerte überschreiten.

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