Rückruf in den USAFerraris sind zu entführungstauglich
In den USA muss sich ein Kofferraum von innen und aussen öffnen lassen. Der italienische Produzent Ferrari hat das missachtet - und muss nun Autos zurückrufen.
- von
- Laura Frommberg
Vielleicht sollte man das den zahlreichen Entführungsopfern in Hollywood-Streifen einmal erzählen: Wer in einem Kofferraum in den USA feststeckt, kann diesen von innen öffnen. In jedem Auto muss es einen entsprechenden Hebel geben. Das verlangt das Gesetz. Ausgerechnet ein Luxusauto-Hersteller aus Italien hat das nun missachtet: In Ferraris exklusiver 458-Sportauto-Serie ist ein Öffnen des Kofferraums nicht möglich, bemängelt die National Highway Traffic Safety Administration der USA. «Falls jemand im Kofferraum gefangen ist und sich der Kofferraum nicht öffnet, erhöht sich das Verletzungs- oder Todesrisiko», begründet die Behörde die Anweisung zum Rückruf.
3082 Autos muss der Autohersteller nun von den Besitzern zurückholen, um das Problem zu beheben. Der Ferrari 458 Italia und der 458 Spider sind laut der NHTSA-Mitteilung vom Rückruf betroffen. Ihr Verkaufspreis startet bei rund 220'000 Franken.
Da sich der Motor beim Ferrari hinten befindet, liegt der Kofferraum vorne. Auch im Ferrari gibt es zwar einen Mechanismus mit zwei Hebeln, durch den sich der Kofferraum zumindest ein bisschen öffnen lässt - etwa um Sauerstoff hineinzulassen - ganz auf geht er allerdings nur, wenn der Wagen fährt. Und die Flucht nach vorn aus einem fahrenden Ferrari ist sicher nicht das ungefährlichste Unterfangen.