Teheran: Festgenommenen Demonstranten im Iran könnte die Todesstrafe drohen

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TeheranFestgenommenen Demonstranten im Iran könnte die Todesstrafe drohen

In Irans Hauptstadt Teheran sind mehr als 300 Menschen angeklagt worden. «Vier Randalierern» wird der Straftatbestand «Krieg gegen Gott» vorgeworfen, welcher mit der Todesstrafe geahndet werden kann.

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Einigen Demonstranten wird vorgeworfen, «Krieg gegen Gott» geführt zu haben. 

Einigen Demonstranten wird vorgeworfen, «Krieg gegen Gott» geführt zu haben. 

via REUTERS
Für dieses «Verbrechen» kann im Iran die Todesstrafe ausgerufen werden. 

Für dieses «Verbrechen» kann im Iran die Todesstrafe ausgerufen werden. 

IMAGO/ZUMA Wire
Weltweit gehen Menschen aus Solidarität mit den Iranern auf die Strasse. Hier in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. 

Weltweit gehen Menschen aus Solidarität mit den Iranern auf die Strasse. Hier in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. 

IMAGO/NurPhoto

Im Zusammenhang mit den regierungskritischen Protesten im Iran sind in der Hauptstadt Teheran mehr als 300 Menschen angeklagt worden. Dem vom Justizportal «Misan Online» zitierten Staatsanwalt von Teheran, Ali Salehi, zufolge droht einem Teil von ihnen die Todesstrafe. Demnach werde «vier Randalierern» der Straftatbestand «Krieg gegen Gott» (Moharebeh) vorgeworfen, der mit der Todesstrafe geahndet werden kann.

Salehi erklärte weiter, den Angeklagten werde ausserdem vorgeworfen, «eine Waffe benutzt zu haben, um die Gesellschaft und das Volk zu terrorisieren, Sicherheitsbeamte verletzt, staatliches Eigentum angezündet und zerstört zu haben, mit dem Ziel, das heilige System der Islamischen Republik Iran anzugreifen».

Protestwelle erschüttert seit Wochen den Iran

Insgesamt würden 315 Menschen der «Versammlung und Absprache gegen die Sicherheit des Landes», der «Propaganda» gegen die staatliche Macht und der «Störung der öffentlichen Ordnung» beschuldigt. Der Iran wird seit dem Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin Mahsa Amini am 16. September von einer Protestwelle erschüttert. Amini war in Teheran von der Sittenpolizei verhaftet worden, weil ihr ein Verstoss gegen die strenge Kleiderordnung des Landes vorgeworfen wurde. Nach ihrem Polizeigewahrsam verstarb sie.

Bei den Protesten infolge von Aminis Tod kamen Dutzende Menschen ums Leben, die meisten von ihnen Demonstranten, aber auch Angehörige der Sicherheitskräfte. Hunderte von Demonstranten wurden festgenommen. Die iranischen Behörden haben bisher keine Gesamtzahl der Verhaftungen seit dem 16. September vorgelegt. 

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(dpa/fos)

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