YB - FCZ: Fiese Ticketfälscher wollen mit Cupfinal Kasse machen

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YB - FCZFiese Ticketfälscher wollen mit Cupfinal Kasse machen

Es dauert noch mehrere Wochen bis zum Cupfinal in Bern. Dennoch werden im Netz bereits Tickets feil geboten. Vorsicht: Dabei handelt es sich um Fälschungen.

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Auf der Ticket-Verkaufsplattform Viagogo sind bereits Karten für das letzte Cup-Spiel der Saison 2018 erhältlich.

Auf der Ticket-Verkaufsplattform Viagogo sind bereits Karten für das letzte Cup-Spiel der Saison 2018 erhältlich.

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263 Franken kostet dort etwa ein Balkon-Ticket. Das Problem: Diese Karten sind gefälscht.

263 Franken kostet dort etwa ein Balkon-Ticket. Das Problem: Diese Karten sind gefälscht.

Printscreen Viagogo
«Wir wissen noch nicht einmal, wie viele Tickets wir erhalten werden», sagt YB-Sprecher Albi Staudenmann.

«Wir wissen noch nicht einmal, wie viele Tickets wir erhalten werden», sagt YB-Sprecher Albi Staudenmann.

Keystone/Peter Schneider

YB steht im Cupfinal, auch der Meistertitel ist in greifbarer Nähe. Kein Wunder schlägt das gelb-schwarze Fan-Herz so hoch wie noch nie. Diese Euphorie wollen sich dreiste Betrüger offenbar zu Nutze machen: Fast drei Monate vor dem Spiel werden im Netz bereits Tickets für den Cup-Final am 27. Mai im Stade de Suisse angeboten. So sind etwa auf der Ticket-Verkaufsplattform Viagogo Karten für das letzte Cup-Spiel der Saison erhältlich. 263 Franken kostet dort ein Balkon-Ticket, für 444 Fr. gibt es eine Karte für den Block C. Bis zu zehn Karten aufs Mal können hier angeblich erworben werden. Immer wieder alarmieren Hinweise den Nutzer, dass nur noch wenige Karten übrig sind.

Das Problem: Die Tickets sind gefälscht. Wie der BSC Young Boys auf Facebook schreibt, sind noch keine Karten für das Finalspiel gedruckt.

Mehrere Plattformen involviert

«Es ist uns schleierhaft, wie man zum jetzigen Zeitpunkt Karten anbieten kann», sagt YB-Sprecher Albert Staudenmann. Es sei unmöglich, dass Verkäufer bereits Karten hätten. «Wir wissen noch nicht einmal, wie viele Tickets wir erhalten werden.» Mit dem Facebook-Post wolle der Club seine Fans vor der Masche warnen.

«In einem Final zu stehen, ist überragend»

YB-Captain Steve von Bergen und Routinier Marco Wölfli zum Einzug in den Cupfinal. (Video: 20 Minuten)

Aufmerksame YB-Fans hätten den Club auf die dubiosen Verkäufer aufmerksam gemacht. Der Tickethändler Viagogo, der sich als weltgrösster Sekundärmarktplatz für Tickets bezeichnet, war für 20 Minuten gestern nicht erreichbar. «Es werden leider immer wieder auf mehreren Plattformen Tickets, die es noch gar nicht gibt, angeboten.», so Staudenmann.

2017 sah die Situation anders aus. Für das Cupfinalspiel zwischen dem FC Basel und Sion, das im Mai im Stade de Genève in Genf ausgetragen wurde, wurden keine gefälschten Tickets im Internet feil geboten: «Wir hatten jedoch nur 100 oder 200 Tickets zu vergeben. Der Rest ging an die beiden Fussballclubs», so Peter Pirkl vom Stade de Geneve.

Gibt es 2017 Fanmärsche durch Bern?

Wie viele Tickets der FC Zürich und der BSC Young Boys für das Finalspiel erhalten wird erst im März bekannt. Auch wie der Anlass umrahmt sein wird steht noch in den Sternen. Gegenüber der «Berner Zeitung» liess Stapi Alec von Graffenried durchblicken, dass 2018 auch Fanmärsche durch die Stadt möglich sein könnten: «Wir hatten schon super Fanmärsche, etwa an der Euro 08. Dagegen hat ja niemand etwas und das soll auch künftig möglich sein.»

Die Gespräche zwischen Stadt und Verband seien jedoch erst gerade ins Rollen gekommen, sagt Marc Heeb, Abteilungsleiter der Gewerbepolizei Bern: «Wir arbeiten gerade an der Gesamtbewilligung. Jetzt können wir noch nichts über Einzelheiten sagen.»

Erinnerungen an 2014

Auch die Kantonspolizei Bern hat die Planungsphase eröffnet. Ob das Final als Hochrisiko-Spiel eingestuft wird, kann Kapo-Sprecherin Jolanda Egger noch nicht sagen: «Die nötigen Massnahmen werden erst festgelegt.» Die Kapo würde dafür auch Erkenntnisse aus vergangenen Finalspielen einbeziehen: «Auch wir sind daran interessiert, dass der Cup-Final ein gelungener Anlass wird», so Egger.

2014 sprach niemand von einem gelungenen Anlass. Damals hinterliessen Fans des FC Zürich und des FC Basel eine Spur der Verwüstung in der Bundesstadt und lieferten sich teilweise Scharmützel mit der Polizei. Dennoch sagt Egger: «Es ist ein neuer Cup-Final mit einer neuen Ausgangslage.»

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