Finanzkrise: Finanztitel erholen sich langsam

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FinanzkriseFinanztitel erholen sich langsam

Die Zinssenkung der Notenbanken ist gestern ohne Wirkung verpufft. Heute erholen sich die Finanztitel an den europäischen Börsen aber langsam. Zur Mittagszeit liegen UBS und CS mit gut 5 Prozent im Plus, Julius Bär sogar mit über 10 Prozent.

Finanzwerte sind an der Schweizer Börse mit deutlichen Gewinnen in den Handelstag gestartet. Händler sprachen von einer technischen Gegenbewegung. Die Aktien profitierten aber auch von der Leitzinssenkung vom Vortag.

Die Lage bleibe aber weiter angespannt, hiess es in Marktkreisen. Viele Teilnehmer rechnen trotz der Zinssenkungen mit einer Rezession in den USA und Europa.

Der Leitindex SMI, der am Vortag um 5,5 Prozent eingebrochen war, notierte zur Mittagszeit hauchdünn im Plus.

Einzelne Werte

Klar an der Spitze standen um die Mittagszeit die Finanzwerte: Julius Bär legten als Spitzenreiter 11,1 Prozent zu, Swiss Re 8,4 Prozent.

Etwas zurück lagen die Grossbanken UBS (&5,3 Prozent) und Credit Suisse (&4,9 Prozent). Die Aktien der CS konnten sich vom herben Rückschlag von 16 Prozent vom Mittwoch wieder etwas erholen.

Für Wirbel gesorgt hatte die NZZ-Interpretation von Aussagen des CS-Chefs Brady Dougan an einer Konferenz in London. Dieser habe durchblicken lassen, dass im dritten Quartal wohl ein Verlust angefallen sei.

Neben den Finanztiteln profitierten einige Zykliker von der Erholung - insbesondere die Verlierer der letzten Zeit wie ABB , Geberit, OC Oerlikon oder Petroplus.

Börsen in Europa

Auch im Ausland drehten die Aktienmärkte ins Plus. Der Deutsche Aktienindex (DAX) legte in der ersten Handelsstunde 1,3 Prozent auf 5078 Zähler zu. Grösste Gewinner waren die zuvor gebeutelten Bankaktien. Das Papier der angeschlagenen Hypo Real Estate verteuerte sich um mehr als zehn Prozent, die Commerzbank-Aktie um 8,7 und jene der Deutschen Bank um 5,8 Prozent. Um gut zwei Prozent höher standen der CAC40 in Paris, der FTSE100 in London und der Mibtel in Mailand. Die skandinavischen Märkte legten sogar um mehr als drei Prozent zu.

Negative Vorgaben aus Übersee

Die überraschende Zinssenkung mehrerer Zentralbanken hat an den US-Aktienmärkten eine Achterbahnfahrt der Kurse ausgelöst. Nach einem heftigen Auf und Ab setzten die Indizes ihre Talfahrt fort und schlossen 2 Prozent im Minus.

Der Nikkei-Index schloss trotz einer enormen Finanzspritze der japanischen Notenbank wieder rund 0,5 Prozent tiefer als am Vortag.

(pat/sda/ap)

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