Kampf gegen DiskriminierungFirmen wollen einstellen – ohne den Namen zu kennen
Verschiedene britische Unternehmen wollen mit dem Projekt «name blind» gegen Diskriminierung und Rassismus ankämpfen.
- von
- nab

Bewerber sollen nicht mehr aufgrund ihrer Namen benachteiligt werden: Eine Frau vor einem Job Center in London. (Symbol)
Im Kampf gegen die Benachteiligung von ethnischen Minderheiten wollen mehrere britische Grossunternehmen künftig Akademiker und Lehrlinge einstellen, ohne die Namen der Bewerber zu kennen. Das Büro von Premierminister David Cameron teilte mit, dass sich an dem Personaleinstellungsplan «name blind» Firmen wie die Bank HSBC, die Wirtschaftsprüfung Deloitte, die Rundfunkanstalt BBC sowie der staatliche Gesundheitsdienst beteiligen wollten.
Das Programm sieht vor, dass die Arbeitgeber nicht die Namen von Akademikern und Lehrlingen erfahren, wenn sie darüber entscheiden, ob sie den Bewerber zu Vorstellungsgesprächen einladen. Cameron hatte kürzlich gesagt, es sei beschämend, dass Menschen mit «weiss klingenden»Namen doppelt so häufig in die engere Auswahl von Unternehmen kämen als andere. Er sei fest entschlossen, Diskriminierung zu beenden und den Kampf für wirkliche Gleichberechtigung in Grossbritannien zu vollenden.
Cameron gelobte auch, eine Benachteiligung von Frauen beim Gehalt zu verringern. Frauen verdienen in Grossbritannien laut Regierungsangaben im Durchschnitt 19 Prozent weniger als Männer. Wer sich dem neuen Programm verschreibe, werde Informationen zu Gehalts- und Bonuszahlungen an weibliche und männliche Arbeitnehmer veröffentlichen müssen. (nab/sda)