Flammeninferno in Steinhausen
Mitten in Steinhausen ZG wurde ein Industriegebäude das Opfer eines Grossbrandes. Hunderte Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen. Die Zuger Polizei forderte die Bevölkerung in Steinhausen, im Knonauer Amt bis ins Stadtgebiet von Zürich dringend auf, zuhause zu bleiben.
Kurz nach 19.00 Uhr am Freitagabend brach der Brand in einem Gebäude der Firma Swisspor an der Bahnhofstrasse in Steinhausen aus. Dieses Unternehmen ist in Dämmung, Abdichtung und Fensterbau aktiv. In dem Industriegebäude der Swisspor-Gruppe an der Bahnhofstrasse wurde leicht brennbares Styropor verarbeitet.
Ein Mobile-Reporter vor Ort berichtete: «Der Rauch ist im ganzen Kanton Zug zu sehen! Soeben hat auch das Lager Feuer gefasst. Es ist eine unglaubliche Hitze spürbar! Es regnet Asche. Viele hunderte Schaulustige sind anwesend! Habe Rettungskräfte auch von Zürich gesehen.»
Einen Mobile-Reporter aus Rotkreuz inspirierte das Inferno gar zu diesen dramatischen Worten: «Der Rauch weigert sich hochzusteigen und zieht nah am Boden mehrere Kilometer lang. Es regnet Asche, der Geruch ist ätzend und die Hitze gut merkbar. Das Gebäude von Swisspor explodiert in seinem chaotischen, höllischen Rythmus! Das Feuer brennt völlig unzähmbar, trotz der Gruppe vereinter Rettungskräfte. Der kolossale Rauchdämon spuckt wütend gewaltige Feuerbälle und versetzt die lokalen Eidgenossen in Staunen.»
Sogar im Kanton Zürich «stinkt die Luft nach verbranntem Gummi», wie ein Mobile-Reporter aus Aeugst berichtete. Dichte Rauchschwaden sind auch über der Stadt Zürich zu sehen. Mobile-Reporter schickten 20minuten.ch auch aus dem Kanton Aargau und dem rechten Zürichseeufer Bilder der Rauchsäule (siehe Bildstrecke).
Obwohl der Rauch nach Angaben der Swisspor ungiftig ist und hauptsächlich russ enthält, soll die Bevölkerung Fenster und Türen schliessen. Die Zuger Kantonspolizei richtete diesen dringlichen Aufruf erstmals um 22 Uhr über Radio DRS an die Bevölkerung in Steinhausen, im Knonauer Amt bis ins Stadtgebiet von Zürich. Vom Aufenthalt im Freien wurde abgeraten. Neben geschlossenen Fenstern und Türen sollten auch die Lüftungen abgeschaltet werden.
Feuerwehren aus dem ganzen Kanton Zug, aus dem Kanton Zürich, ein Löschzug der SBB und ein Detachement der Flughafenfeuerwehr Zürich die Flammen schliesslich etwas vor 22.30 Uhr unter Kontrolle. Das Feuer wütete aber - wenn auch kontrolliert - weiter. Im Inneren des von einer Blechfassade umschlossenen Gebäudes explodierten immmer wieder Propangas-Flaschen. Deshalb war es der Feuerwehr zunächst nicht möglich, den Brand von innen zu bekämpfen.
Ein nahe bei dem Industriegebäude liegendes Mehrfamilienhaus fing ebenfalls Feuer. Die Bewohner wurden wie andere Anwohner evakuiert. Die Feuerwehrleute mussten neben umliegenden Wohngebäuden auch eine Tankstelle vor den Flammen schützen.
Der Brand erfasste das Hauptgebäude und mehrere Nebengebäude. Die Flammen wüteten laut Einsatzleiter Elsener auf einer Fläche von einem bis zwei Fussballfeldern.
Die Feuerwehr habe keine Personen aus dem brennenden Gebäude retten müssen, sagte Elsener. Offenbar war zum Zeitpunkt des Alarms in dem Betrieb nicht mehr gearbeitet worden. Tote oder Verletzte gab es nicht, einzig drei Feuerwehrleute mussten wegen akuter Erschöpfung hospitalisiert werden. Die Löscharbeiten sollen die ganze Nacht hindurch weitergehen.
Brandalarm war um 19.31 ausgelöst worden. Insgesamt standen 200 bis 300 Rettungskräfte im Einsatz. Die Schadenhöhe war am Freitagabend nicht bezifferbar, die Feuerwehr ging aber von einem Millionenschaden aus. Die Brandursache war ebenfalls nicht bekannt.
Wegen der Löscharbeiten haben die SBB den Betrieb der S-Bahnlinie 9 zwischen Knonau und Zug bis Betriebsschluss eingestellt. Es verkehren Ersatzbusse.
Video: Aelpler/youtube.com
Das niedergebrannte Gebäude an der Bahnhofstrasse gehört der Firma Swisspor. In ihm wurde Styropor - ein leicht brennbarer Kunstoff - verarbeitet. Auch die Logistikzentrale der Swisspor für die Deutschschweiz und das Tessin ist in Steinhausen. Die Swisspor- Gruppe ist international im Gebiet der Dämmung, Abdichtung und Fensterbau tätig. Zur Gruppe gehört unter anderen die Eternit AG.
(jcg/SDA) (sda)
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