St. Gallen: Exhibitionist (32) vom roten Platz wird zu Geldstrafe verurteilt

Ein 32-jähriger Mann trifft im Februar auf dem Roten Platz in St. Gallen auf eine Frau und bittet sie, mit seinem Handy Fotos von ihm zu machen. Sie willigt ein und fängt an, Bilder zu schiessen. In diesem Moment dreht sich der Mann um, zieht seine Hose herunter und zeigt seinen nackten Hintern, welcher lediglich mit einem Tanga bedeckt ist, in die Kamera. 

Er zieht die Hose wieder nach oben und dreht sich in die Richtung der Kamera. Dann lässt er die Hose erneut runter und entblösst seinen Penis in Blickrichtung der jungen Frau. Völlig schockiert und überfordert mit der Situation lässt die Frau das Handy am Boden liegen und läuft weg. Die St. Galler Staatsanwaltschaft verurteilt den Exhibitionisten per Strafbefehl. 

Der 32-Jährige wird des Exhibitionismus schuldig gesprochen, wie das «St. Galler Tagblatt» (Bezahlartikel) schreibt. Er erhält eine Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 90 Franken, was insgesamt 2700 Franken entspricht. Die Strafe sei unbedingt zu vollziehen und nicht aufzuschieben, weil der Mann ein Wiederholungstäter ist.

Ein Jahr zuvor spielten sich ähnliche Szenen ab. Der 32-Jährige sass im Februar 2022 in einem Zug Richtung St. Gallen. Ihm gegenüber sass eine 16-jährige Frau. Während der Fahrt suchte der Mann Blickkontakt, während er seine Hände in den Taschen seines Kapuzenpullovers versteckte. 

Kurz vor St. Gallen steht die 16-Jährige auf, um den Zug zu verlassen. Daraufhin zieht der 32-Jährige unvermittelt seinen Pullover hoch und entblösst vor der Frau seinen erigierten Penis. Völlig überrascht und sprachlos verlässt die 16-Jährige den Zug und zeigt den Mann später an. Drei Monate nach der Tat spricht die St. Galler Staatsanwaltschaft den Mann erstmals wegen Exhibitionismus schuldig. Er wird mit 500 Franken gebüsst.

Fälle von Exhibitionismus sind im Kanton St. Gallen eher selten. Das zeigen die Zahlen der Kriminalstatistik. Die Zahl bewegt sich in den letzten Jahren im tiefen zweistelligen Bereich. 2021 wurden 14 Fälle angezeigt und 2022 waren es gesamt 25 Fälle.

Die Kantonspolizei St. Gallen ist bei der Aufklärung der Taten in diesem Bereich besonders erfolgreich. Im letzten Jahr konnte sie rund 93 Prozent der Fälle aufklären. Das sind im Vergleich zu den Vorjahren deutlich mehr.