Fourniret bricht Schweigen
Im Prozess gegen den geständigen «Jungfrauenmörder» Michel Fourniret in Ostfrankreich hat der Angeklagte sein hartnäckiges Schweigen gebrochen. Allerdings gab er eher konfuse Erklärungen ab.
Er bezeichnete sich selber als «noch sehr gefährlich». Er sei nicht sicher, eine Frau tatsächlich entjungfert zu haben, sagte der 65-Jährige in einer etwas verworrenen Aussage am Dienstag. «Solange dieser Zweifel besteht, bleibe ich äusserst gefährlich.»
In Briefen an seine Frau Monique Olivier aus dem Jahr 1987 hatte der Angeklagte sein drängendes Bedürfnis nach Jungfrauen damit begründet, dass er niemals eine Frau entjungfert habe.
Fourniret muss sich seit dem 27. März wegen Entführung, Vergewaltigung und Ermordung von sieben Frauen und Mädchen vor Gericht verantworten. Olivier ist als Komplizin angeklagt.
Aktive Mithilfe
Sie hatte zunächst behauptet, von ihrem Ehemann unterdrückt worden zu sein, doch später gestand sie, bei den Entführungen der jungen Mädchen aktiv mitgeholfen zu haben. Beiden droht eine lebenslange Haftstrafe.
Der Beschuldigte hatte bislang zu den Vorwürfen geschwiegen, dann jedoch auf Druck Oliviers und einiger seiner Angehörigen sein hartnäckiges Schweigen gebrochen.
Allerdings gab er zu Beginn der Sitzung eher konfuse Erklärungen ab. «Ich möchte mich bei den Ermittlungsrichtern entschuldigen», sagte Fourniret. Anschliessend verlas er eine vorbereitete Erklärung über technische Einzelheiten der Ermittlungen.
Fourniret hatte mehrmals vergeblich den Ausschluss der Öffentlichkeit vom Prozess gefordert. In den nächsten Tagen sollen weitere Zeugen vernommen werden.
(sda)