Verschärfung der Corona-Restriktionen Frankreich schliesst Grenzen – Schweiz nicht betroffen
Angesicht der schnellen Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten verschärft Frankreich nochmals seine Corona- Schutzmassnahmen. Unter anderem gilt für Nicht-EU-Länder ab Sonntag ein Ein- und Ausreiseverbot.
Von Frankreichs Entscheid, die Grenzen für Nicht-EU-Länder zu schliessen, ist die Schweiz nicht betroffen. Europa-Staatssekretär Clément Beaune schrieb auf Twitter, dass die Schweiz ein Teil des Europa-Raumes sei. So gilt die Bestimmung, dass Personen, die aus der Schweiz einreisen, einen negativen PCR-Test vorweisen müssen, der nicht älter als 72 Stunden ist.
Im Kampf gegen die weiterhin hohen Corona-Zahlen schliesst Frankreich seine Grenzen für Länder ausserhalb der Europäischen Union. Die Einreise aus und Ausreise in Länder ausserhalb der Staatengemeinschaft sei ab Sonntag verboten, sagte Premierminister Jean Castex am Freitagabend nach der Sitzung eines sanitären Verteidigungsrats in Paris. Ausnahmen solle es nur bei triftigem Grund geben. Immer wieder war ein neuer Lockdown in den vergangenen Tagen ins Spiel gebracht worden. Castex kommentierte: «Wir können uns noch eine Chance geben, ihn zu verhindern.»
Der Premier kündigte zudem an, dass Ladenzentren mit mindestens 20’000 Quadratmetern Fläche ab Sonntag schliessen sollten – Geschäfte für Lebensmittel ausgenommen. Ausserdem solle das mobile Arbeiten verstärkt werden. Am Montag wolle man mit Sozialpartnern über die genauen Modalitäten sprechen. Castex sagte ausserdem, dass Polizei und Gendarmerie stärker über die Einhaltung der Corona-Regeln wachen würden.
Ausgangssperre ab 18 Uhr gilt immer noch
Derzeit gibt es im ganzen Land eine abendliche Ausgangssperre ab 18.00 Uhr. Die Menschen dürfen dann nicht mehr einkaufen oder spazieren gehen; auch Sport an der frischen Luft ist untersagt. Ausnahmen gelten zum Beispiel für den Arbeitsweg. Gesundheitsminister Olivier Véran hatte gesagt, die Regelung sei wirksam, aber reiche nicht aus, um das Virus einzudämmen – vor allem mit Blick auf die Virusmutationen. Geschäfte sind momentan geöffnet, Restaurants, Bars und Kulturbetriebe haben zu.
Castex appellierte: «Unsere Aufgabe ist es, alles einzusetzen, um einen neuen Lockdown zu verhindern. Und die nächsten Tage werden ausschlaggebend sein.» Die Virusmutationen brächten ein starkes Risiko mit sich, die Epidemie Fahrt aufnehmen zu lassen.
Die Corona-Krise hat Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern hart getroffen. Mehr als drei Millionen Ansteckungen wurden registriert, etwa 75’600 Menschen starben nach einer Infektion. Zuletzt wurden täglich oft mehr als 20’000 neue Fälle gemeldet. Véran zufolge seien darunter pro Tag auch etwa 2000 Infektionen mit einer Virusmutation. Wie Castex sagte, wurden etwa 1,5 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft.