Landwirtschaft: Frankreich verbietet Unkrautmittel Glyphosat

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LandwirtschaftFrankreich verbietet Unkrautmittel Glyphosat

Das Pflanzenschutzmittel Glyphosat ist höchst umstritten. Kritiker halten es für gesundheitsschädigend. In Frankreich soll es nun verboten werden.

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Glyphosat wird seit den 1970er-Jahren zur Unkrautbekämpfung eingesetzt.

Glyphosat wird seit den 1970er-Jahren zur Unkrautbekämpfung eingesetzt.

Keystone/AP/Seth Perlman

Die französische Regierung hat angekündigt, den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat im Alleingang für die kommenden fünf Jahre komplett zu verbieten.

Regierungschef Edouard Philippe habe entschieden, dass das Mittel bis zum Jahr 2022 «in Frankreich verboten» werde, teilte Regierungssprecher Christophe Castaner am Montag mit. Dies umfasse jeglichen Gebrauch, einschliesslich der Verwendung in der Landwirtschaft.

Ist Glyphosat krebserregend?

Die EU-Kommission will hingegen die Ende des Jahres auslaufende Zulassung für Glyphosat um zehn Jahre verlängern. Frankreich hat bereits angekündigt, dagegenzustimmen.

Das Herbizid ist hoch umstritten: Während das Internationale Krebsforschungszentrum die Chemikalie als «wahrscheinlich» krebserregend einstuft, hält die EU-Chemieagentur ECHA ein solches Risiko für «unwahrscheinlich».

Erst am Freitag hatten sich französische Landwirte mit einer Blockade auf den Pariser Champs-Elysées für den Einsatz von Glyphosat stark gemacht. Die Bauern befürchten, dass bei einem Glyphosatverbot in Frankreich französische Landwirte chancenlos gegen ausländische Konkurrenz wären. Zudem würden dann Lebensmittel importiert, bei deren Anbau noch viel mehr Pflanzenschutzmittel eingesetzt worden seien.

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