Hotelfachschule LausanneFrau klagt Mitstudent wegen Vergewaltigung an
An einer renommierten Lausanner Hotelfachschule soll sich ein Student an einer Mitstudentin vergangen haben. Diese wohnt nun nicht mehr auf dem Campus.
- von
- bz
Tadelloses Benehmen steht an der École hôtelière de Lausanne (EHL) an oberster Stelle. Ist der Jupe ein Zentimeter zu kurz oder sitzt die Krawatte zu locker, steckt der Rektor den Studenten diskret ein Kärtchen zu mit der Aufforderung, die Kleidung unverzüglich in Ordnung zu bringen.
Dennoch ist die renommierte Hotelfachschule vor groben Verstössen nicht gefeit. Eine Mitstudentin klagt einen Studenten des ersten Jahres wegen eines sexuellen Übergriffs an, wie «24 Heures» schreibt. Die Tat soll sich laut der Zeitung Mitte Januar in einem Zimmer auf dem Campus in Le Chalet-à-Goblet ereignet haben.
Klägerin wich auf Hotel aus
Die Staatsanwaltschaft Lausanne und die Gemeindepolizei bestätigen, dass eine Untersuchung laufe. Die mit dem Dossier betraute Staatsanwältin gibt im Moment keine weiteren Auskünfte. Gemäss einer Zeugenaussage, die klar von einer Vergewaltigung spricht, wurde der Student nach einer polizeilichen Anhörung wieder freigelassen.
Die Klägerin hat inzwischen in ein Hotel gewechselt, um eine Begegnung mit dem Studenten zu vermeiden. Für diesen gilt bis zur abgeschlossenen Untersuchung der Staatsanwaltschaft die Unschuldsvermutung. Die beiden Studenten sind über 18 Jahre alt.
Schule nehme Prävention ernst
Die EHL äussert sich auf Anfrage der Zeitung nicht zum Fall. Man wolle die Intimsphäre der Schüler wahren, heisst es. Zudem sei die Schule nicht in der Lage, einzugreifen oder strafrechtliche Angelegenheiten der Polizei zu kommentieren.
Es sei klar, dass die EHL den zuständigen Behörden für Auskünfte zur Verfügung stehe und dafür sorge, dass das Wohl und die Sicherheit der Studenten jederzeit gewahrt würden, sagt der Kommunikationsverantwortliche Sherif Mamdouh. Die EHL nehme die Gewaltprävention sehr ernst. So biete die Schule etwa Sensibilisierungs- und Informations-Workshops zu physischer und nicht physischer Gewalt wie auch sexueller Belästigung an.