«Patriarchale Strukturen»: Frauen besetzen die Universität Bern

Aktualisiert

«Patriarchale Strukturen»Frauen besetzen die Universität Bern

Ein grosses Transparent hängt an der Fassade der Uni Bern. Frauen haben einen Teil des Gebäudes besetzt und kämpfen so für mehr Gleichstellung.

1 / 3
Der Raum 117 der Uni Bern wurde besetzt. Dass die Aktion einen Monat vor dem nationalen Freuenstreiktag stattfand, kommt nicht von ungefähr.

Der Raum 117 der Uni Bern wurde besetzt. Dass die Aktion einen Monat vor dem nationalen Freuenstreiktag stattfand, kommt nicht von ungefähr.

zvg
Wie das Kollektiv Frauen*streik Berner Hochschulen am Dienstag mitteilt, soll so gegen die «patriarchalen Strukturen» demonstriert werden

Wie das Kollektiv Frauen*streik Berner Hochschulen am Dienstag mitteilt, soll so gegen die «patriarchalen Strukturen» demonstriert werden

zvg
«Die Forderungen betreffen teilweise gesellschaftliche Strukturen, die in einem Hochschul-Kontext allein nicht gelöst werden können», teilt Nathalie Matter von der Uni Bern auf Anfrage mit.

«Die Forderungen betreffen teilweise gesellschaftliche Strukturen, die in einem Hochschul-Kontext allein nicht gelöst werden können», teilt Nathalie Matter von der Uni Bern auf Anfrage mit.

zvg

«Wenn die Uni den Frauen zu wenig Platz gibt, nehmen wir ihn selber» steht auf grossen bunten Lettern auf einem Transparent vor dem Raum 117 der Uni Bern. Wie das Kollektiv Frauen*streik Berner Hochschulen am Dienstag mitteilt, soll so gegen die «patriarchalen Strukturen» demonstriert werden. Die Besetzung fand bewusst einen Monat vor dem nationalen Frauenstreiktag am 14. Juni statt.

Trotz der steigenden Zahlen von Studentinnen, seien Frauen an der Universität nicht gleichgestellt: «Noch heute sind Frauen in höheren Stellen massiv untervertreten, in einigen Studiengängen finden sich nur eine Handvoll Professorinnen gegenüber einem Haufen Professoren.» Noch schlimmer sei es in der Universitätsleitung.

Das Kollektiv hat 15 Streikforderungen formuliert. So fordern die Frauen eine unabhängige Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt, aktive Förderung von Frauen in der Wissenschaft oder mehr feministische Themen in Lehre und Forschung.

Bereits Massnahmen ausgearbeitet

Die Uni Bern hat Kenntnis von den Forderungen des Kollektivs und will diese prüfen. «Die Forderungen betreffen teilweise gesellschaftliche Strukturen, die in einem Hochschul-Kontext allein nicht gelöst werden können», teilt Nathalie Matter von der Uni Bern auf Anfrage mit. In vielen Bereichen würden die Grundanliegen der Forderungen angegangen, was sich in verschiedenen Massnahmen, Aktionsplänen und Förderungen äussern würde.

Laut der Universität würde bereits ein Aktionsplan Gleichstellung verfolgt. In diesem seien 56 Massnahmen aufgeführt, die es bis 2020 umzusetzen gelte. Die Universität Bern gehörte 1991 zu den ersten Universitäten, die eine Gleichstellungsbeauftragte einstellte», so Matter. (20 Minuten)

Deine Meinung