Slutwalk: Frauen blasen zum Schlampen-Marsch

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SlutwalkFrauen blasen zum Schlampen-Marsch

«Frauen sollen sich nicht anziehen wie Schlampen, wenn sie nicht vergewaltigt werden sollen.» Mit dieser Bemerkung löste ein kanadischer Polizist eine Massenbewegung aus.

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Viele sind sexy aufgebrezelt, tragen ultrakurze Minis oder Hotpants, Bikinioberteile, Netzstrümpfe und Highheels. Andere haben sich als Nonne verkleidet. Die meisten jedoch tragen ganz normale Alltagskleidung. Und sie haben alle eine Botschaft: «Glaub mir, mein Outfit hat nichts mit dir zu tun», steht auf einem Plakat. Auf anderen «Gebt den Vergewaltigern die Schuld und nicht den Brüsten» oder «Was kam zuerst: Die Frau oder die Schlampe?». Und natürlich das gute alte «Nein heisst nein».

Tausende Frauen sind heute in Sydney auf der Strasse, um für das Recht zu kämpfen, sich so zu kleiden, wie sie wollen, ohne sich dafür rechtfertigen oder gar damit rechnen zu müssen, Männer zu einem sexuellen Übergriff aufzufordern.

Jedes Wochendene gibts irgendwo einen Slutwalk

Auslöser für die weltweiten Proteste war ein Polizeibeamter aus Toronto. Dieser hatte am 24. Januar 2011 bei einem Vortrag über Sicherheit im Alltag bemerkt, dass Frauen es vermeiden sollten, sich wie Schlampen zu kleiden, um nicht Opfer sexueller Gewalt zu werden.

Mit dieser vorsintflutlichen Bemerkung hat er offenbar nicht mit den Frauen gerechnet: Am 3. April fand der erste Protestmarsch in Toronto statt. Es folgten Slutwalks in San Francisco, Dallas, Boston, São Paulo und Melbourne. Mittlerweile handelt es sich um eine weltweite Bewegung, bei der jedes Wochendende irgendwo auf der Welt die Frauen auf die Strasse.

Dieses Pfingstwochenende waren die Frauen besonders aktiv: Slutwalks fanden in London, Matagalpa (Nicaragua), Teguicigalpa (Honduras) und heute in Sydney statt. Laut Spiegel Online soll es demnächst einen Schlampenmarsch in Berlin geben. Wann, stehe aber noch nicht fest.

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