ShanghaiFrauen sollen dank Unisex-WCs nicht mehr anstehen
Damit Frauen nicht mehr anstehen müssen, baut Shanghai in einem Park geschlechtsneutrale Toiletten. Die Chinesen reagieren skeptisch.
- von
- ij

Flexible Sanitäreinrichtungen sollen die Effizienz von Toilettenbesuchen erhöhen: Ein öffentliches WC in Peking. (Archivbild)
In der chinesischen Millionenstadt Shanghai wollen die Behörden testen, wie Unisex-Toiletten in der Bevölkerung ankommen. In einem Park im Stadteil Pudong New Area werden die zehn neuen Kabinen aufgebaut.
«Es ist ein bekanntes Problem, dass Frauen vor Toiletten Schlange stehen müssen», sagt Fu Liping von der zuständigen Behörde gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua. Mit den flexiblen Sanitäreinrichtungen soll die Effizienz von Toilettenbesuchen erhöht werden.
Noch sei aber unklar, wie die Einwohner auf die Idee reagieren. Shanghai gehört mit rund 23,7 Millionen Einwohnern zu den grössten Städten der Welt. Um die Sicherheit und die Privatsphäre zu garantieren, werden Aufseher eingesetzt und höhere Trennwände als gewöhnlich eingebaut.
Online melden sich bereits erste Kritiker zu Wort. Man könne das Problem auch lösen, indem man mehr WCs für Frauen baute, heisst es in einem Kommentar.
Unisex-Toiletten an Schule
In San Francisco führte eine Schule im September 2015 genderneutrale Toiletten ein, weil mehrere Kinder den Unterricht besuchen, die sich nicht über ihr biologisches Geschlecht definieren.
Auch ein Restaurant in Zürich hat erst vor kurzem geschlechterneutrale Toiletten eingeführt, aus Rücksicht gegenüber trans- und intergeschlechtlichen Menschen. Das Transgender Network Switzerland begrüsste den Schritt.
Eröffnet werden Chinas erste öffentliche Unisex-WCs am 19. November – dem Welttoiletten-Tag. Dieser wurde eingeführt, um darauf aufmerksam zu machen, dass über 40 Prozent der Weltbevölkerung keinen Zugang zu hygienischen Sanitäreinrichtungen haben.