Gleiche Arbeit, weniger Geld: Frauen verdienen 20 Prozent weniger

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Gleiche Arbeit, weniger GeldFrauen verdienen 20 Prozent weniger

Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern gehen in der Schweiz nur langsam zurück. Zwischen den einzelnen Branchen gibt es grosse Unterschiede.

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jdr
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Hinken hinterher: Männer- und Frauenlöhne klaffen in der Schweiz immer noch auseinander.

Hinken hinterher: Männer- und Frauenlöhne klaffen in der Schweiz immer noch auseinander.

Keystone/Alessandro della Valle
Die Differenz zwischen den Geschlechtern lässt sich laut BFS teilweise durch strukturelle Faktoren erklären. Eine Frau im Büro.

Die Differenz zwischen den Geschlechtern lässt sich laut BFS teilweise durch strukturelle Faktoren erklären. Eine Frau im Büro.

Keystone/Christian Beutler
Simonetta Sommarugas Weg zur Lohngleichheit: Unternehmen, die mehr als 50 Mitarbeitende haben, sollen alle vier Jahre eine Lohnanalyse durchführen.

Simonetta Sommarugas Weg zur Lohngleichheit: Unternehmen, die mehr als 50 Mitarbeitende haben, sollen alle vier Jahre eine Lohnanalyse durchführen.

kein Anbieter/Screenshot Medienkonferenz

Gleiche Arbeit für weniger Geld: Es gibt weiterhin Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau, aber sie haben zwischen 2010 und 2014 abgenommen. Der unerklärte Anteil an der Ungleichheit bleibt konstant hoch.

Das zeigt die Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2014, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag veröffentlicht hat. Betrug die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern in der Privatwirtschaft 2010 durchschnittlich 23,6 Prozent, waren es 2014 noch 19,5 Prozent. Im öffentlichen Sektor blieben die Unterschiede mit 16,6 Prozent praktisch konstant.

Die Differenz zwischen den Geschlechtern lässt sich laut BFS teilweise durch strukturelle Faktoren erklären, beispielsweise durch Unterschiede im Bildungsstand, der Anzahl Dienstjahre oder der ausgeübten Kaderfunktion innerhalb des Unternehmens.

Grosse Branchen-Unterschiede

Doch 39,1 Prozent der Lohnunterschiede im privaten Sektor können die Statistiker des Bundes nicht erklären. Seit 2010 ist dieser unerklärte Anteil weitgehend konstant. Dabei gibt es zwischen den einzelnen Branchen grosse Unterschiede.

Am stärksten sind die unerklärten Unterschiede im Gastgewerbe (65,2 Prozent), am geringsten in der Finanzindustrie (27,2 Prozent). Bei Bund, Kantonen und Gemeinden lag der Anteil der unerklärten Lohnunterschiede 2014 bei 41,7 Prozent.

Langsamer Rückgang

Berechnungen des Wirtschaftsmagazins «The Economist» zufolge, verdient ein Mann in der Schweiz rund 17 Prozent mehr als eine Frau in vergleichbarer Position.

Seit 1996 verbietet ein Gesetz unterschiedliche Löhne aufgrund des Geschlechts. So weit die Theorie. In der Praxis liegen die Löhne von Frauen und Männern immer noch weit auseinander. Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern gehen aber – wenngleich nur langsam – zurück. Laut BFS betrug der Unterschied im Jahr 2012 in der Privatwirtschaft im Schnitt 21,3 Prozent. 2008 hatte der Lohnunterschied noch 25,5 Prozent betragen.

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