Freiheit mit 16 und 50 ccm
Seit Frühling 2003 sind in der Schweiz offene 50er erlaubt. Doch von einem Boom kann man noch nicht sprechen: 2004 wurden 2462 Stück verkauft – Tendenz steigend!
Noch nie zuvor in der Geschichte der Schweizerischen Eidgenossenschaft durfte eine Generation so früh mit so schnellen Motorrädern fahren. 16 Jahre, 50 ccm, theoretisch 11 kW/15 PS, in der Praxis volle Leistung, da derzeit niemand mit 50 Kubik standfest mehr als 10 PS hinkriegt.
Doch das genügte, um mit den Testbikes enorme Spitzentempi von bis zu 105 km/h zu erreichen. Und damit sind die Schweizer auf den kleinen Heizern schneller unterwegs, als die Kids im übrigen Europa – in allen anderen Ländern sind die Maschinchen auf 45 km/h limitiert. Im Angebot geschalteter 50er lassen sich vier Styles unterscheiden, denn einen Chopper bietet derzeit kein Hersteller an.
Naked Bikes – Fahrmaschinen für die Strasse: Unter Naked Bike versteht man das, was früher einmal ein klassischer Töff war. Strassenmaschinen ohne Verschalung, Fahrmaschinen für die Strasse. Die Aprilia RS 50 Tuono und ihre Konkurrentinnen sind mit ihrem aggressiven Styling eher kleine Streetfighter.
Enduro – jede Strasse, jedes Wetter: Enduros sind im Gelände als auch auf der Strasse zu Hause. Die aufrechte Sitzposition und der breite Lenker ermöglichen schnelle Richtungswechsel und Maschinenbeherrschung auch in heiklen Situationen. Nachteile: grosse Sitzhöhe, kein Windschutz.
Supersport – Flitzer für Kurven und Geraden: Vor-teil der Strassenflitzer ist die hohe Endgeschwindigkeit, Nachteil die unbequeme Sitzposition. Supersportler sind in engen Kurven schwierig zu fahren, ihr Revier sind weit geschwungene Kurvenstrecken.
Supermoto – die schöne schräge Welt: Supermoto sind Enduros mit Strassenrädern, vorne oft mit einer grösseren Bremse ausgerüstet. Supermotos ermöglichen enorme Schräglagen, sind einfach zu fahren und nicht ganz so hoch wie Enduros.
Grosser 50er-Test im aktuellen «Töff»