Schweizer Traditionsmarke«Fremde Richter» sollen Emmentaler vor europäischen Nachahmern schützen
Schweizer Emmentaler soll im Ausland besser vor Nachahmern geschützt werden. Deshalb zieht die Sortenorganisation vor das Europäische Gericht.
Darum gehts
In der Schweiz gelten für die Herstellung von Emmentaler strenge Regeln. Nicht so im Ausland.
Um die Traditionsmarke besser vor ausländischen Nachahmern zu schützen, zieht die Sortenorganisation vor das Europäische Gericht.
Das Ziel: Nur echter Schweizer Emmentaler soll als «Emmentaler» bezeichnet werden dürfen.
Die Sortenorganisation Emmentaler will, dass Schweizer Emmentalerkäse im Ausland besser vor Nachahmern geschützt ist. Deshalb soll nur echter Schweizer Emmentaler als «Emmentaler» bezeichnet werden dürfen, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Bei allen anderen Varianten soll im Namen der tatsächliche Herkunftsort stehen. Emmentalerkäse aus dem Allgäu beispielsweise müsste dann konsequent «Allgäuer Emmentaler» heissen. Um ihr Ziel zu erreichen, ziehen die Schweizer Käser nun vor das Europäische Gericht (EuG), das Teil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) ist.
Anfang 2021 hatte das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) entschieden, dass Emmentaler bloss eine Gattung Käse bezeichne und nicht die geografische Herkunft eines bestimmten Produkts. Also zog Emmentaler den Fall vor die europäischen Richter. Laut Bericht der «NZZ am Sonntag» sollen dort die mündlichen Verhandlungen im nächsten September beginnen.
Wirtschaftliche Gründe
Parallel hat Emmentaler im Januar einen Antrag zur Aufnahme in die Genfer Akte gestellt, der die Schweiz im vergangenen Jahr beigetreten ist. Das internationale Abkommen erlaubt es Schweizer Produzenten, geografische Angaben mit einem einfachen Verfahren in zahlreichen Staaten gleichzeitig zum Schutz anmelden zu können.
Der Aufwand der Käser zum Schutz ihrer Bezeichnung hat primär wirtschaftliche Gründe. Denn für heimische Produkte sind Herr und Frau Schweizer gern bereit, etwas mehr zu zahlen. «Wir profitieren von dieser Swissness-Prämie und wollen nicht, dass sich andere zu Unrecht damit bereichern», sagt Alfred Rufer, Vizedirektor der Sortenorganisation Emmentaler.
In der Schweiz gelten für die Herstellung von Emmentaler strenge Regeln. Ein Pflichtenheft gibt etwa die Grösse der Löcher oder die Farbe des Käseteigs vor. Zudem wird das Gebiet eingegrenzt, auf dem Emmentaler produziert werden darf.
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