Prostituierte weiss:: «Fremde Strassen-Dirnen versauen Basler Preise»

Aktualisiert

Prostituierte weiss:«Fremde Strassen-Dirnen versauen Basler Preise»

Eine langjährige Basler Prostituierte sagt, dass seit Eröffnung der Zürcher Sexboxen die Preise in Basel stark gefallen sind. Am liebsten würde sie den Strassenstrich verbieten.

Camille Haldner
von
Camille Haldner
Emma (35) empfängt ihre Kunden in ihrem Basler Studio.

Emma (35) empfängt ihre Kunden in ihrem Basler Studio.

Regierungsrat Baschi Dürr antwortete letzte Woche im Grossen Rat auf eine Interpellation von Grossrat André Auderset, dass die Eröffnung der Sexboxen in Zürich keinen direkten Einfluss auf das Milieu in Basel gehabt habe. «Die Strassen in Basel sind voll mit Prostituierten aus Zürich. Dort wurde alles so stark reguliert, dass sie ihre Dienste lieber hier anbieten», sagt hingegen die Basler Dirne Emma* (35).

Sie arbeitet seit acht Jahren als Prostituierte: «Die Frauen auf dem Strassenstrich machen uns das Geschäft kaputt. Sie bieten ihre Dienste bereits ab 30 Franken an. Bei mir sind es Minimum 100.» Sie habe durch ihr Studio viel höhere Auslagen und zahle im Gegensatz zu den Strassendirnen Steuern und Sozial-Versicherungsabgaben.

«Strassenstrich ist ein Riesenproblem»

«Die Frauen arbeiten illegal auf der Strasse und haben kaum Ausgaben. Solch tiefe Preise können wir, die legal arbeiten, nicht bieten. Das ist unfair.» Bis vor einigen Monaten hatte sie täglich bis zu acht Kunden, nun sind es noch vier bis fünf. «Viele Studios und auch Kontaktbars haben ihre Preise gesenkt, um ihre Kunden zu behalten», weiss Emma.

Der Strassenstrich sei ein Riesenproblem und müsse verboten werden. «Viele Leute denken, Prostitution zu verbieten sei die Lösung, doch das ist falsch. Nur klare Regeln würden das Problem lösen.»

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