Fridays for FutureSteckt die Bewegung in der Krise?
Knapp 7000 Menschen streikten am Freitag schweizweit für das Klima. Vor vier Jahren waren es noch 100’000. Weshalb zieht es die Streikenden nicht mehr auf die Strasse?
Darum gehts
Die Präsenz der Klimabewegung schrumpft, dieses Jahr trieb es noch einen Bruchteil der Streikenden auf die Straße.
Schweizweit waren es vor vier Jahren noch 100’000 Menschen waren, zählte der Klimastreik Schweiz diesen Freitag noch knapp 7000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Auch in anderen Ländern sind es immer weniger Streikende.
Klimastreik-Sprecher Jonas Kampus ist zuversichtlich, dass die nationale Klimademo in Bern Ende September mehr Teilnehmer haben wird.
Der globale Klimastreik dieses Herbstes wurde mit Plakaten und Graffiti seit Monaten angekündigt, in Zürich kamen gemäss Schätzung der Polizei jedoch nur 3000 Personen zusammen.
Schweizweit nahmen vor vier Jahren noch über 100’000 Menschen an den Klima-Streiks teil – am vergangenen Freitag waren es nach Angaben des Klimastreik-Sprechers Jonas Kampus gegenüber der «SonntagsZeitung» rund 7000 Personen.
Präsenz schrumpft auch in anderen Ländern
Dies trifft auch auf andere Länder zu. In Deutschland waren es allein in Berlin vor vier Jahren noch über 100’000 Menschen, während es laut Polizeiangaben am Freitagabend rund 12’500 Streikende zum Brandenburger Tor trieb.
Auch in Stockholm, dem Geburtsort der Klimabewegung, war die Beteiligung gering. Die Stadt feierte das 50-jährige Thronjubiläum von König Carl Gustav, daher gab es viele Strassensperrungen. Nur eine kleine Gruppe mit Transparenten, darunter Greta Thunberg, fand sich ein.
Klimastreik-Sprecher Jonas Kampus zeigt sich gegenüber der «SonntagsZeitung» zuversichtlich, dass die nationale Klimademo in Bern Ende September mehr Teilnehmer haben wird und betont, dass dieser Sommer deutlich gemacht habe, wie dringend wir den Weg zu netto null CO2-Emissionen beschreiten müssen.
Sorge der Bevölkerung je nach Umfrage eine andere
Kampus zweifelt nicht am Rückhalt in der Bevölkerung und bezieht sich dabei auf das Sorgenbarometer des Forschungsinstituts GFS, bei dem die Klimakrise regelmässig an erster Stelle steht.
Allerdings zeigt der SRG-Wahlbarometer von Sotomo Anfang Juli auch, dass die Bevölkerung mehr über den Untergang der Credit Suisse besorgt ist als über die Klimaprobleme, die von Renovate Switzerland angesprochen werden. Die Sorge über die Klimakrise selbst rangiert auf dieser Liste lediglich an siebter Stelle.
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