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the da vinci code – sakrilegFrontalangriff auf die katholische Kirche

Tom Hanks im anspruchsvollen Suspense-Thriller, der historische Fakten und pure Fiktion mehr oder weniger geschickt miteinander verbindet.

Der Harvard-Wissenschafter Robert Langdon (Tom Hanks) und die Polizei-Kryptografin Sophie Neveu (Audrey Tautou, «Amélie de Montmartre») sind einem Geheimnis auf der Spur, welches das Christentum in seinen Grundfesten erschüttert. Alles beginnt mit dem Mord am Direktor des Pariser Louvre-Museums. Der Leichnam liegt da wie ein Mann in einem Leonardo-DaVinci-Gemälde.

Dies wiederum ist Auslöser einer geheimnisvollen Kette von Codes, welche auf eine sagenumwobene Bruderschaft hinweisen, deren Mitglieder (stark: Paul Bettany) seit 2000 Jahren ein Geheimnis bewahren, das unter keinen Umständen publik werden darf.

So jedenfalls will es der Bestsellerautor Dan Brown, der in seinem provokativen Thriller «The Da Vinci Code» mit wissenschaftlichen Fakten, aber auch purer Fiktion den Katholizismus frontal angreift. Letztlich ist der Mix jedoch zu zahm, als dass er gläubige Menschen auf andere Pfade bringen könnte. Als Denkanstoss taugt die Story aber alleweil.

Wer etwa das Buch nicht gelesen hat, der braucht einen wachen Kopf, um die vielen Erklärungen zu verstehen. Der «A Beautiful Mind»-Regisseur Ron Howard benötigt geschlagene zweieinhalb Stunden, um die religiöse Entdeckungsgeschichte aufzurollen. Die Herausforderung, sowohl Buchkenner als auch Unwissende zufrieden zu stellen, meistert der Filmemacher mit Bravour.

Eine Top-Besetzung, klassische Musikuntermalung und faszinierende Bildsprache treiben die anspruchsvolle Handlung voran. Spannend sind insbesondere die Erläuterungen von Ian McKellen als Romanfigur Sir Leigh Teabing, der ein Da-Vinci-Gemälde in ganz neuem Licht erscheinen lässt.

Trivial dagegen ist die familiäre Vergangenheit der Schlüsselfigur Sophie. Hier würde man sich mehr Fakten und weniger Fiktion wünschen. Grosses Hollywoodkino bietet «The Da Vinci Code» aber alleweil.

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