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Dorf behält NamenFucking soll Fucking bleiben

Fucking in Oberösterreich ist klein, aber weltberühmt. Auch wenn sich viele im Dorf an den Folgen dieses Namens stören: Er bleibt.

von
rme

Es ist bloss ein Nest. Rund hundert Einwohner, irgendwo im Nirgendwo. Was es von den Nachbarkäffern wie Ostermiething, Wimm, Haid oder Winham unterscheidet, ist bloss der Name. Der hat es in sich: Fucking. Während sich die Einheimischen nichts dabei denken, kugeln sich Briten und Amerikaner vor lachen.

Und dabei bleibt es nicht. Seit Jahren ist es bei Touristen ein Renner, sich in eindeutigen Posen vor eine der Ortstafeln in Fucking zu stellen, um ein ganz spezielles Ferienfoto zu schiessen. Die blau-weissen Schilder wurden gar schon über ein Dutzend Mal gestohlen.

Dorf in Namensfrage gespalten

Schon öfters ist deshalb in Fucking eine Diskussion aufgeflammt, ob man den Namen des Dorfes ändern soll. Auch ein Fugging oder Fuking würde schliesslich noch darauf deuten, dass der Ortsname von einem gewissen Adalpert von Vucckingen aus dem 11. Jahrhundert abgeleitet ist.

Doch auch beim jüngsten Versuch, Fucking einen anderen Namen zu geben, blieb es beim Versuch. Der Bürgermeister der Gemeinde Tarsdorf, zu der das Dorf gehört, liess die Fuckinger befragen. «Ein eindeutiges Ergebnis gab es nicht», sagte Bürgermeister Franz Meindl der Nachrichtenagentur APA. Viele die nahe einer Ortstafel wohnen, seien für eine Änderung. Andere Fuckinger beurteilten den finanziellen Aufwand dafür als nicht gerechtfertigt.

So geht es vorderhand weiter mit kopulierenden Pärchen vor den Ortstafeln. Und mit anonymen Anrufen, bei denen Spassvögel «Is that Fucking!» in den Hörer brüllen und wieder aufhängen. Lokale Gewerbetreibende tragen allerdings ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass Fucking Kult bleibt. Sie vertreiben Fucking-Postkarten, verkaufen Fucking-Weihnachtskarten und haben auch ein Bier lanciert: Fucking Hell heisst es.

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