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«Narzisstisch»Füdliblutt in der Öffentlichkeit – warum?

Mit ihren Blüttel-Aktivitäten im Freien liegen Orlando Bloom und Justin Bieber voll im Zeitgeist. Nacktsein ist nämlich weitherum beliebt. Ein Psychologe erklärt den Reiz.

Lorena Sauter
von
Lorena Sauter
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Der Instagram-Account Naked.in.nature hat rund 60'000 Abonnenten.

Der Instagram-Account Naked.in.nature hat rund 60'000 Abonnenten.

via Instagram.com/naked.in.nature/
User teilen darauf jegliche Nackt-Fotos.

User teilen darauf jegliche Nackt-Fotos.

via Instagram.com/naked.in.nature/
Eine Bewegung, die aktuell sehr angesagt ist.

Eine Bewegung, die aktuell sehr angesagt ist.

via Instagram.com/naked.in.nature/

Nackt aus der Dusche ins Ankleide-Zimmer? Aber natürlich! Nackt auf dem Sofa hängen? Warum nicht? Nackt schlafen? Klar, soll gesund sein! Nackt baden? Vielleicht. Nackt wandern? Lieber nicht! Das dürfte die gängige Vorstellung vieler sein vom Umgang mit der eigenen Nacktheit.

Das Internet ermuntert uns aber aktuell regelrecht, die Hüllen fallen zu lassen. Nicht nur Orlando Bloom und Justin Bieber feiern die Verbindung zur Natur und ihre Körper im Adamskostüm, zahlreiche andere tun es ihnen gleich.

Beliebte FKK-Strände

Unter dem US-amerikanischen Instagram-Account «Naked in nature» (mit 60'000 Abonnenten) posten täglich neue User unverhüllte Bilder von sich. Die Vielfalt der Motive dabei ist gross: Während die einen bloss nackt in den See hüpfen, geniessen andere kleiderlos ein romantisches Lagerfeuer am Strand oder erklimmen splitternackt eine Bergspitze. «Es macht einfach mehr Sinn», steht in der Info zum Account.

Auch die Briten fahren auf die In-natura-Bewegung ab. Die «Daily Mail» zitiert eine Studie des Bookingportals Lastminute.com, wonach 59 Prozent der Befragten einen FKK-Strand frequentieren würden. Und die Internet-Suche nach «beste Nudisten-Strände Europas» sei seit Januar dieses Jahres um satte 52 Prozent gestiegen.

«Befriedigung durch Selbstdarstellung»

Was treibt Menschen dazu an, sich im Freien auszuziehen? «Der Reiz, sich nackt in der Öffentlichkeit zu zeigen, liegt definitiv darin, seine narzisstische Seite mehr ausleben zu können», erklärt Psychotherapeut Felix Hof gegenüber 20 Minuten. Zwar gebe es tatsächlich Leute, die Nacktsein als angenehm erleben, doch er hält fest: «Im Allgemeinen geht es um Befriedigung durch Selbstdarstellung.»

Genau wie Bloom und Biebs frönt auch Ex-«Bachelorette»-Kandidat Emanuel der Freikörperkultur. Aktuell weilt er in Frankreich in den Ferien. «Einmal im Jahr komme ich zum Nacktsein nach Cap D'Agde in das Camp Naturiste», sagt er zu 20 Minuten. Ihm gefalle die Atmosphäre. Unter den Nudisten sei alles ganz locker und man mache leicht neue Bekanntschaften.

Trotz Trend: Psychotherapeut Hof sieht auch einen Nachteil in der Freizügigkeitsbewegung: «Mit der Selbstdarstellung macht man sich verletzlich. Dessen sollte man sich bewusst sein.» Emanuel ist das egal. Er sagt: «Blicke anderer stören mich überhaupt nicht.»

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