Ziefen BL – Fünf Brände innerhalb von 50 Metern in einem Jahr – «Bitte macht was!»

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Ziefen BLFünf Brände innerhalb von 50 Metern in einem Jahr – «Bitte macht was!»

Die Baselbieter Gemeinde Ziefen wird immer wieder von Feuer heimgesucht. Erst bei einem ist klar, dass es ein Unfall war. Bei den anderen ist Brandstiftung wahrscheinlich. Die Verunsicherung bei der Bevölkerung ist gross.

Steve Last
von
Steve Last
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Feuer in Ziefen BL: Im Januar 2021 brannte eine Scheune nieder, wahrscheinlich wegen eines defekten Akkus. Es sollte nicht der letzte Brand in dem Bereich sein.

Feuer in Ziefen BL: Im Januar 2021 brannte eine Scheune nieder, wahrscheinlich wegen eines defekten Akkus. Es sollte nicht der letzte Brand in dem Bereich sein.

Polizei BL
Die Feuerwehr konnte die Scheune damals nicht mehr retten, das angrenzende Wohnhaus blieb monatelang unbewohnbar.

Die Feuerwehr konnte die Scheune damals nicht mehr retten, das angrenzende Wohnhaus blieb monatelang unbewohnbar.

Polizei BL
Im November 2021 kehrten die Bewohner in das reparierte Haus zurück. Kurz darauf brannte ein Holztor auf der anderen Seite des Weges.

Im November 2021 kehrten die Bewohner in das reparierte Haus zurück. Kurz darauf brannte ein Holztor auf der anderen Seite des Weges.

Telebasel

Darum gehts

Am Sonntag ging an der Hauptstrasse in Ziefen BL ein Auto in Flammen auf. Die angerückte Feuerwehr konnte den Brand löschen, der Lieferwagen wurde aber völlig zerstört, eine Hausfassade und die Wohnung dahinter beschädigt. Die Polizei ermittelt wegen mehrerer Brandfälle in den vergangenen zwei Monaten in dem Bereich – Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Tatsächlich brannte es hier in einem Umkreis von 50 Metern in rund einem Jahr fünf Mal, wie Telebasel berichtet. Die Baselbieter Polizei bestätigt die Fälle. In Gesprächen, die 20 Minuten mit Anwohnenden geführt hat, zeigt sich die enorme Belastung durch die Ereignisse.

«Ich hatte wie ein Déjà-vu zu vor einem Jahr», sagt die Ziefener Gemeindepräsidentin Cornelia Rudin über den Brand am Sonntag gegenüber dem Sender. Am 16. Januar 2021 brach in einer nahegelegenen Scheune ein Feuer aus griff auf ein angrenzendes Wohnhaus über, wie die Polizei mitteilte. Die Scheune wurde dabei komplett zerstört, das Einfamilienhaus blieb über Monate hinweg unbewohnbar. Es ist der einzige der Brände, bei dem die Ursache geklärt ist: ein defekter Akku.

Kaum zurück, brennt es wieder

Laut Telebasel kehrten die Bewohner im November 2021 in das reparierte Haus zurück, nur um Zeugen des nächsten Brandes zu werden. Am 13. des Monats entdeckte ein Passant, dass ein Holztor in Flammen stand, nur wenige Schritte von dort, wo die Scheune gestanden hatte. Laut Rudin konnte der Mann das Feuer löschen. Die Polizei weiss von dem Vorfall und ermittelt.

Es verging kein Monat, bevor wieder Flammen hochstiegen. Am 4. Dezember 2021 brannte ein Gartenhaus auf dem gleichen Grundstück, auf dem die Scheune niederbrannte, nur weniger Schritte vom damaligen Brandherd entfernt. Auf einem Bild von Telebasel ist nur noch verkohlter Boden zu sehen. Für die Polizei steht Brandstiftung im Vordergrund, wie es auf Anfrage von 20 Minuten heisst.

Bevölkerung ist verunsichert

Siebter Januar 2022: Auf einem Parkplatz auf der anderen Seite der Hauptstrasse brannte es erneut. Ein Personenwagen wurde zerstört, ein weiterer beschädigt. Gemäss ersten Erkenntnissen stand eine technische Ursache im Vordergrund. Abschliessend kann man es aber nicht sagen, so die Polizei. Die Ermittlungen laufen.

Und schliesslich das Feuer am vergangenen Sonntag. «Ja, das fährt ein… Das fährt mir ein, das fährt dem Gemeinderat ein, aber auch der Bevölkerung. Die Unsicherheit ist gross», lässt sich die Gemeindepräsidentin zitieren. Sie werde im Dorf angesprochen, die Leute schrieben Briefe an den Gemeinderat: «Bitte macht was!». Man stehe im Austausch mit der Polizei und habe zusätzlich eine Sicherheitsfirma engagiert. Die Behörden bitten, verdächtige Wahrnehmungen sofort zu melden.

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