Basel: Für diesen Brücken-Neubau brauchte es Sprengstoff

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BaselFür diesen Brücken-Neubau brauchte es Sprengstoff

Mitte der 1960er-Jahre musste die Johanniterbrücke wegen der ständig wachsenden Basler Bevölkerung ausgebaut werden. Überraschend erfinderisch fiel dabei der Umbau mit Sprengladungen an den Brückenpfeilern aus. 

von
Jonas Gut
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Am 8. März 1967 wurden die mittleren beiden Brückenpfeiler der alten Johanniterbrücke im Rahmen des Neubaus gesprengt. 

Am 8. März 1967 wurden die mittleren beiden Brückenpfeiler der alten Johanniterbrücke im Rahmen des Neubaus gesprengt. 

Staatsarchiv/Hans Bertolf
Rund zwei Jahre zuvor begannen die Arbeiten an der neuen Johanniterbrücke. Auf diesem Bild vom 16. September 1965 werden die Verbreiterungen an die alte Brücke angebaut. Zu sehen sind auch noch die Tramschienen auf der alten Brücke.

Rund zwei Jahre zuvor begannen die Arbeiten an der neuen Johanniterbrücke. Auf diesem Bild vom 16. September 1965 werden die Verbreiterungen an die alte Brücke angebaut. Zu sehen sind auch noch die Tramschienen auf der alten Brücke.

Staatsarchiv/Hans Bertolf
Die originale Johanniterbrücke wurde danach zwischen den Verbreiterungen Stück für Stück abgetragen, um Platz für die neue Statik zu machen.

Die originale Johanniterbrücke wurde danach zwischen den Verbreiterungen Stück für Stück abgetragen, um Platz für die neue Statik zu machen.

Schmidt + Partner Bauingenieure AG

Darum gehts

Am 8. März vor 56 Jahren wurden die mittleren Pfeiler der alten Johanniterbrücke in Basel gesprengt. Dies geschah im Rahmen des Neubaus in den 60er-Jahren. Hauptziel der Bauaktion war eine Verbreiterung. Beim Umbau wurden zunächst die beiden Seitenelemente der neuen Johanniterbrücke links und rechts der alten Brücke errichtet. Danach wurde die alte Johanniterbrücke Stück für Stück abgetragen. Bevor der Neubau an seiner Stelle stehen konnte, wurden auch die zwei mittleren Brückenpfeiler gesprengt, da sie für das neue Design und die Statik der Johanniterbrücke nicht mehr benötigt wurden.  

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Basel bloss einen Weg über den Rhein und das war die Mittlere Rheinbrücke. Im 19. und 20. Jahrhundert hat die Industrialisierung dazu geführt, dass die Bevölkerung von Basel rasant anwuchs. Somit wurden weitere Brücken über den Rhein geplant. Darunter auch die erste Johanniterbrücke, die zwischen 1879 und 1882 gebaut wurde. Der Bau der Brücke orientierte sich in Sachen Stil und Technik an der Wettsteinbrücke, die in den Jahren zuvor errichtet worden war.

Heute würde der Umbau 42 Millionen kosten

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahmen die Bevölkerung und der Autoverkehr in Basel erneut drastisch zu und um das Jahr 1950 herum war die Johanniterbrücke für den täglichen Bedarf der Basler und Baslerinnen zu schmal geworden. Im Rahmen der neuen Gesamtverkehrsplanung mit einem vierspurigen Cityring beschloss die Stadt, dass künftig kein Tram mehr über die Brücke fahren sollte. Stattdessen sollten Busse verkehren, was eine Verbreiterung der Brücke notwendig machte.

Im Jahr 1964 wurde die Kreditbewilligung für den Umbau der Johanniterbrücke über circa elf Millionen Franken, was heute knapp 42 Millionen Franken entspricht, erteilt. Die neue Johanniterbrücke ist nun ein wichtiger Bestandteil des Verkehrsnetzes in Basel. Sie verbindet den unteren Teil von Basel mit dem Stadtzentrum und ermöglicht es sowohl Autofahrern als auch öffentlichen Verkehrsmitteln, schnell und effizient durch die Stadt zu gelangen. 

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