Thun BEFür diesen Ring am Baum gibt es einen guten Grund
Die Stadt Thun geht gegen Robinien vor. Dabei werden die invasiven Bäume nicht einfach gefällt, sondern ausgetrocknet.
Darum gehts
Nach rund zwei Jahren mit einem ausgesägten Ring in der Rinde vertrocknen Robinien.
Damit verhindert die Stadt Thun, die gegen die invasiven Neophyten vorgeht, dass sie weiter ausschlagen.
Die Robinie steht auf der Schwarzen Liste, weil sie «nachweislich Schäden in der Umwelt» verursacht.
In der Stadt Thun stehen mehrere Bäume, denen ein breiter Ring in der Stammrinde fehlt. Dafür gibt es einen guten Grund. Es handelt sich bei den Bäumen nämlich um Robinien. Diese nordamerikanische Baumart wurde in Europa eingeführt, weil sie robust ist und widerstandsfähiges Holz produziert. Zudem dient sie oft als Bienenweide.
So fand Holz von Robinien beispielsweise im Bergbau Verwendung, wurde für Lawinenverbauungen und für die Sicherung der Böschungen der Gotthardbahn genutzt, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) 2022 in der Publikation «Gebietsfremde Arten in der Schweiz» schrieb. Mittlerweile steht die Robinie allerdings auf der Schwarzen Liste von invasiven Neophyten, bei den Arten, die «nachweislich Schäden in der Umwelt verursachen».
Hast du eine Robinie zu Hause im Garten?
Verdrängt einheimische Pflanzen und ist giftig
Das Problem an der Robinie: Sie ist sehr anspruchslos und kann fast überall wachsen. Dadurch breitet sie sich rasch aus und verdrängt damit die einheimische Pflanzenwelt. Zudem reichert sie den Boden mit Stickstoff an und verändert damit die Bodenbeschaffenheit. Ihre Blätter, Samen und Rinde sind für viele Tiere giftig.
Wie Daten der Stiftung Info Flora zeigen, ist der Fund von neuen Robinien in der Schweiz seit dem Höhepunkt in den 80er- und frühen 90er-Jahren stark zurückgegangen (siehe Grafik). In Thun gibt es noch vereinzelte Robinien, wie es bei Stadtgrün auf Anfrage von 20 Minuten heisst. Besonders im Seefeldquartier, in der Nähe des Bahnhofs. Wie viele Robinien derzeit noch in Privatgärten stehen, ist nicht bekannt. Sollten Meldungen zu Robinien eingehen, werde man das Gespräch mit den Landbesitzern suchen. Denn: Robinien sind in der Schweiz nicht illegal.
Weshalb entfernt man die Rinde?
Und warum fällt man die Bäume nicht einfach, sondern macht sie die Mühe, die Stämme zu «ringeln»? Die Robinie kann sich über Wurzelausschläge fortpflanzen. Fällt man sie, tut der verbleibende Stock im Boden genau das und treibt in alle Richtungen aus. Wie die Stadt Thun auf einem Informations-Schild schreibt, ist es darum sinnvoller, bei 80 bis 90 Prozent des Stammes die Rinde etwa fünf cm breit zu entfernen. Nach etwa zwei Jahren trocknet der Baum so aus und kann entfernt werden.

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