Wirtshaus Taube: «Für mich wächst das Geld auch nicht auf den Bäumen»

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Wirtshaus Taube«Für mich wächst das Geld auch nicht auf den Bäumen»

Für einen zusätzlichen Dessertlöffel wollte das Wirtshaus Taube zehn Franken sehen. Abzocke oder ein Fehler der Angestellten? Das sagt ihr zum Löffeli-Gate.

Meret Steiger
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Meret Steiger
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Ein Besuch vor Ort zeigt: Nicht nur auf der Website des Restaurants steht der Aufpreis für zusätzliches Gedeck. Er ist auch schwarz auf weiss auf der Speisekarte zu lesen.  

Ein Besuch vor Ort zeigt: Nicht nur auf der Website des Restaurants steht der Aufpreis für zusätzliches Gedeck. Er ist auch schwarz auf weiss auf der Speisekarte zu lesen.  

20min/Fiona Gaudenzi
«Ich dachte, das wäre ein Scherz», erzählt ein News-Scout, welcher sein Dessert teilen wollte und dafür einen zusätzlichen Löffel benötigte. «Ich hab so etwas noch nie erlebt. Der Preis von zehn Franken ist verrückt.» 

«Ich dachte, das wäre ein Scherz», erzählt ein News-Scout, welcher sein Dessert teilen wollte und dafür einen zusätzlichen Löffel benötigte. «Ich hab so etwas noch nie erlebt. Der Preis von zehn Franken ist verrückt.» 

20min/Fiona Gaudenzi 
Es ist wohl nicht nur unserem News-Scout aufgefallen. In gewissen Google-Bewertungen ist zu lesen, dass sich weitere Gäste darüber beschweren und der Preis «definitiv zu viel» ist für ein weiteres Gedeck. 

Es ist wohl nicht nur unserem News-Scout aufgefallen. In gewissen Google-Bewertungen ist zu lesen, dass sich weitere Gäste darüber beschweren und der Preis «definitiv zu viel» ist für ein weiteres Gedeck. 

Google-Rezensionen

Darum gehts

  • Einem Gast sollen für einen zusätzlichen Dessertlöffel zehn Franken in Rechnung gestellt werden.

  • In Google- und Tripadvisor-Bewertungen berichten weitere Gäste von ähnlichen Situationen.

  • In der Speisekarte sind die Kosten für zusätzliche Gedecke aufgeführt.

  • Der Betreiber des Restaurants sagt, dass es sich um einen Fehler der Angestellten im Service handelte.

«Als mir die Angestellte im Service sagte, sie müsse den zusätzlichen Dessertlöffel mit sage und schreibe zehn Franken in Rechnung stellen, dachte ich, es wäre ein schlechter Scherz», erzählt ein News-Scout. Die Person und ihre Begleitung wollten sich nach dem «feinen Znacht noch ein Schoggi-Mousse teilen. Wir haben uns natürlich gegen den viel zu teuren Löffel entschieden», so der News-Scout weiter. Passiert ist dies im Wirtshaus zur Taube in Luzern.

In der Kommentarspalte zum Artikel hagelt es Spott über den vermeintlich «typisch schweizerischen» Preisaufschlag. Userin fr@nzi schreibt: «Wenn der Dessertlöffel aus Silber besteht und man ihn dann behalten kann, ist dieser Preis angemessen.» Und auch Pit48 scherzt: «Zehn Franken für einen Silberlöffel ist doch geschenkt! Ich brauche zwölf, gibt es Rabatt?»

«Solange die Preise transparent ausgewiesen werden, ist das okay»

Diverse Kommentare schlagen vor, einfach einen eigenen Löffel mitzubringen – oder etwas mit Löffel zu bestellen. Leser Lasche meint: «Zum Dessert gehört ja meistens auch ein Kaffee und so ist ein zusätzlicher Löffel auf dem Tisch.» Viele User stimmen dem zu, einer scherzt, dass er sowieso immer Campingbesteck dabei habe.

Manche User haben aber auch Verständnis oder sehen das nicht ganz so eng. So schreibt Jahrgang-1952: «Dann bestellt man sich eben bloss einen Tee, Kaffee oder ein Wasser und geht danach in ein preiswerteres Restaurant essen, wenn man das zusätzliche Besteck als zu teuer empfindet. Wir haben freie Marktwirtschaft.» User Roshe ergänzt: «So lange die Preise transparent ausgewiesen werden, ist das ok.»

«Irgendwo ist Schluss!»

Einzelne Kommentare verteidigen das Wirtshaus und versuchen, den hohen Aufpreis zu rechtfertigen. User mauriceravell hat einen Wirt in der Familie und schreibt von hohen Kosten: «Habt ihr euch eigentlich schon einmal Gedanken gemacht, wie hoch die Kosten für ein Restaurant sind? Alleine die Miete ist exorbitant hoch. Keiner weiss warum die Zusatzkosten entstanden sind.»

Anders sieht es AndyMaeder, der auf diesen Kommentar geantwortet hat: «Wenn ich 80 Franken fürs Essen bezahle und es immer noch nicht rentiert, sollte man den Laden halt dicht machen. Irgendwo ist Schluss, für mich wächst das Geld auch nicht auf den Bäumen. Alles, was ich im Restaurant ausgebe, muss ich auch erst verdienen.»

«Nie im Leben war das der Fehler der Angestellten»

Auf Anfrage von 20 Minuten sagt Raymond Hunziker, der Betreiber des Wirtshauses: «Es war einfach ein Fehler. Niemand, der das Wirtshaus Taube in Luzern betritt, soll für einen Dessertlöffel zehn Franken extra bezahlen müssen.» Dieses Statement wird in den Kommentaren eher skeptisch aufgenommen. User crigi.8 schreibt: «Das war doch nie im Leben ein Fehler des Angestellten. Wenn man solche Weisungen herausgibt, dann muss man auch dazu stehen.»

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