Versteigerung: Für «SG 3» werden schon 56'000 Franken geboten

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VersteigerungFür «SG 3» werden schon 56'000 Franken geboten

Im Kanton St. Gallen versteigert das Strassenverkehrsamt wieder einmal eine tiefe Autonummer. Dieses Mal: «SG 3».

von
jeb
Regierungsrat Fredy Fässler mit den begehrten Kontrollschildern SG 1 und SG 3. SG 1 wurde für 135'000 Franken versteigert.

Regierungsrat Fredy Fässler mit den begehrten Kontrollschildern SG 1 und SG 3. SG 1 wurde für 135'000 Franken versteigert.

20 Minuten

«Drei, zwei, eins – meins!» Wer im Kanton St. Gallen ein Nummernschild mit einer tiefer Zahl an sein Auto schrauben möchte, hat bis Mittwoch eine neue Chance: Das Schild «SG 3» wird versteigert. Wer sich dafür interessiert, muss jedoch tief ins Portemonnaie greifen: 56'000 Franken, so der Stand der Versteigerung am Freitagmittag. «Die Versteigerung ist fulminant gestartet», schreibt FM1Today dazu.

Der Startpreis lag bei 5000 Franken, das Gebot muss jeweils um mindestens 100 Franken erhöht werden. Die Auktion begann am Mittwoch und dauert bis nächsten Mittwoch, 30. Mai, um 19.30 Uhr. Doch mit Hunderter-Schritten geht die Versteigerung nicht voran. User 911 hat sich sogar selber überboten. Innerhalb von zwei Minuten bot er erst 10'000, dann 15'000 Franken. Danach wurden die Gebote jeweils um 5000 oder gar 10'000 überboten, zuletzt steigerte sich der Betrag dann von 55'000 auf 56'000 Franken.

Sechsstelliger Betrag für «SG1»

Doch vermutlich ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange. Für SG 1 wurden 135'000 und für «SG 2» 90'000 geboten.

Beim Kanton wird mit den Versteigerungen der Strassenfonds alimentiert. Hanspeter Sigg, Leiter des St.Galler Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamtes, schätzt, dass mit den Versteigerungen rund eine Million Franken in die Kasse fliessen. Zurzeit werden neben SG 3 noch neun weitere Schilder versteigert, allerdings zu deutlich tieferen Preisen. Es handelt sich meist um vierstellige Nummern. Zudem kann man 200 Schilder direkt kaufen, also ohne Versteigerung. Dabei handelt es sich derzeit um sechsstellige Schilder zu Preisen von 200 oder 300 Franken.

Wann das nächste einstellige Nummernschild versteigert wird, ist laut Sigg noch unklar. «Aber vermutlich nicht mehr dieses Jahr.» Von Schildern mit tiefen Zahlen gibt es naturgemäss nur wenige und man wolle nicht alle in kurzem Abstand versteigern.

Bonzenblech und Kadettschild

Auf Facebook folgte nach der Ankündigung der Auktion eine Polemik. Das Blech dafür sei kaum zehn Franken wert oder man könne es für fünf Franken sogar aus Chromstahl herstellen. «Das nächste Bonzenblech» ist ebenfalls zu lesen. Oder die Käufer werden als Idioten bezeichnet. Weiters schreibt ein Scherzkeks: «O dise perfec für meine Kadet.»

Einige können der Auktion Positives abgewinnen: «Man sollte froh sein, dass es Leute gibt, die Teile ihres Privatvermögens in dieser Form dem Staat übertragen und somit etwas zu einem ausgeglicheneren Haushalt beisteuern. Bitte also keine Bonzen-Sprüche lancieren und stattdessen dankbar sein, denn das hilft am Ende uns allen», gibt ein User beispielsweise zu bedenken.

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