Neue TechnologieFunkstörung bei der Schweizer Nati
Gegen Brasilien hatte das Schweizer Trainerteam Funkkontakt mit der Tribüne. Aber noch klappte nicht alles.
- von
- Florian Raz
- Kaliningrad
Eigentlich klingt alles ganz einfach. Oben auf der Tribüne sitzt Vincent Cavin, der Schweizer Video-Analyst. Unten auf der Trainerbank Assistenztrainer Antonio Manicone. Verbunden sind sie mit einer Ausrüstung aus Kopfhörer und Mikrofon, die an dieser WM erstmals eingesetzt werden darf. Entdeckt Cavin auf dem Feld etwas Wichtiges, funkt er Manicone an.
Doch ganz so leicht wie in der Theorie funktionierte es nicht beim Schweizer 1:1 gegen Brasilien. «Es gab technische Probleme, der Empfang war immer wieder gestört», sagt Manicone.
Auf Standards konzentriert
Was geklappt hat: Von der Tribüne aus konnten wichtige Bilder via Tablet an den Spielfeldrand geschickt werden. Die Schweizer konzentrierten sich dabei gegen Brasilien auf Standards und Szenen fernab des Balles. «Auf der Bank ist man schon eher auf den Ball fixiert», erklärt Manicone.
Die WM in Russland ist die erste, an der der Weltfussballverband Fifa die Benutzung sogenannter Headsets erlaubt. Die Schweizer haben das System zum ersten Mal beim zweitletzten Freundschaftsspiel vor der WM in Spanien getestet.
«Man kann noch einiges verbessern»
Im American Football ist die Technologie längst Standard. Doch im Fussball haben die wenigsten Trainerteams Erfahrung mit dem ständigen Funkkontakt mit der Tribüne. Es fehlt deswegen der Erfahrungswert, wie viel und worüber gesprochen werden soll.
Entsprechend sei die Handhabung gar nicht so einfach, meint Manicone: «Fussball ist so ein schneller Sport, so dynamisch.»
Gegen Serbien ist das System vorerst wieder im Einsatz. Manicone sagt: «Das Ganze ist ein Test. Es kann helfen. Aber man kann sicher noch einiges verbessern.»