Massnahmen zur Umsetzung unklar – G20-Staaten wollen maximal 1,5 Grad Erderwärmung

Publiziert

Massnahmen zur Umsetzung unklarG20-Staaten wollen maximal 1,5 Grad Erderwärmung

Die Mitgliedstaaten der G20 rangen sich in einer nächtlichen Sitzung durch, die Marke vom Pariser Klimabkommen von 2 Grad auf 1,5 zu senken.

1 / 6
Die Mitglieder der G20-Gruppe haben sich in schwierigen Verhandlungen auf ambitioniertere Klimaziele verständigt. 

Die Mitglieder der G20-Gruppe haben sich in schwierigen Verhandlungen auf ambitioniertere Klimaziele verständigt.

Reuters
Die stärksten Wirtschaftsnationen der Welt stellen sich gemeinsam hinter das Ziel, den globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Die stärksten Wirtschaftsnationen der Welt stellen sich gemeinsam hinter das Ziel, den globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

AFP
Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der britische Premierminister Boris Johnson nahmen am Gipfeltreffen teil.

Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der britische Premierminister Boris Johnson nahmen am Gipfeltreffen teil.

dpa/Oliver Weiken

Darum gehts

  • Übers Wochenende fand in Rom der G20-Gipfel statt.

  • Beim Treffen der zwanzig grössten Wirtschaftsnationen wurde vor allem über die Klimaerwärmung diskutiert.

  • Zum Abschluss stellten sich die Nationen gemeinsam hinter das 1,5-Grad-Klimaziel.

Die grossen Wirtschaftsmächte (G20) haben sich zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens bekannt. Im Abschlusskommuniqué des G20-Gipfels in Rom heisst es am Sonntag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur, dass die G20-Staaten weiter den Zielen von 2015 verpflichtet seien, die Erderwärmung «deutlich unter zwei Grad zu halten und Bemühungen zu verfolgen, sie auf 1,5 Grad zu begrenzen». Unklar blieb hingegen, welche konkreten Massnahmen die G20-Gruppe ergreifen will, um diese Ziele auch zu erfüllen.

Ein jüngster Entwurf des Kommuniqués, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hatte ursprünglich angestrebte Zielvorgaben und konkrete Zusagen deutlich verwässert. Es gab darin nicht einmal eine Einigung auf «sofortiges Handeln», wie es in einem früheren Text noch geheissen hatte. Bei der Kohlendioxidneutralität gab es auch keine Fortschritte. War ursprünglich 2050 als Zieldatum angestrebt worden, war in dem Entwurf allgemeiner von «Mitte des Jahrhunderts» die Rede.

Aktivisten hatten eigentlich auf ein «starkes Signal» der G20 für die Weltklimakonferenz gehofft, die am Sonntag in Glasgow begann. Der Gruppe der Wirtschaftsmächte kommt eine wichtige Rolle zu, weil sie für rund 80 Prozent der globalen Treibhausgase verantwortlich ist.

Klimaexperte Jan Kowalzig von Oxfam zeigte sich von der Erklärung der G20 wenig beeindruckt. Sie sei «kein Fortschritt gegenüber Paris». Eine Umsetzung des 1,5 Grad-Zieles erfordere auch eine «sofortige Nachbesserung der gerade erst überarbeiteten, aber insgesamt immer noch viel zu schwachen Klimaziele der Länder unter dem Abkommen».

My 20 Minuten

Als Mitglied wirst du Teil der 20-Minuten-Community und profitierst täglich von tollen Benefits und exklusiven Wettbewerben!

(DPA/pco)

Deine Meinung

27 Kommentare