Knatsch um Solidaritäts-Aktion: Gastrosuisse will kein Spendengeld von JSVP und Aufstands-Wirtin

Publiziert

Knatsch um Solidaritäts-AktionGastrosuisse will kein Spendengeld von JSVP und Aufstands-Wirtin

Die JSVP sammelt Spenden für die Busse der Lockdown-Rebellin Daniela Liebi. Die Aufstands-Wirtin will überschüssiges Geld der Gastrosuisse zukommen lassen – zugunsten von Lernenden. Doch der Branchenverband will mit der Aktion nichts zu tun haben.

von
Lucas Orellano
1 / 4
Daniela Liebi wurde am Montag zum Star der Corona-Rebellen der Gastronomiebranche.

Daniela Liebi wurde am Montag zum Star der Corona-Rebellen der Gastronomiebranche.

20 Minuten
JSVP / David Trachsel
Der Bundesrat verlängerte den ursprünglich bis am 22. Januar geltenden Gastro-Lockdown bis Ende Februar.

Der Bundesrat verlängerte den ursprünglich bis am 22. Januar geltenden Gastro-Lockdown bis Ende Februar.

20min/Karina Romer

Darum gehts

  • Die JSVP und Daniela Liebi sammeln Geld, um die Busse für die illegale Öffnung des Restaurants zu bezahlen.

  • Die Spenden dürften die Kosten für die Busse voraussichtlich überschreiten.

  • Das Geld sollte darum Lernenden von Gastrosuisse zugutekommen.

  • Doch dort will man davon nichts wissen.

Die junge SVP sammelt Geld zugunsten von Daniela Liebi, der Wirtin des Restautants Rothorn in Schwanden BE. Ihr droht eine hohe Busse, weil sie ihr Restaurant am Montag im Zusammenhang mit der Aktion #wirmachenauf trotz Verbot geöffnet hatte.

«Ich will gar nicht alles für mich», sagt Liebi zu 20 Minuten. Das überschüssige Geld soll Lernenden zugutekommen. Diese brauchen Arbeitserfahrung, die sie während des Lockdowns nur in Hotels sammeln können. Bezahlt werden die Einsätze von Gastrosuisse.

Gastrosuisse will nicht von illegalen Aktionen profitieren

Die Branchenorganisation könnte das Geld brauchen. «Wir haben jeden Rappen nötig. Die Bildung ist am Boden», sagt Vorstandsmitglied Bruno Lustenberger, der für die Berufsbildung zuständig ist. Dennoch wird Gastrosuisse die Spende ablehnen.

«Mit dieser Sache wollen wir nichts zu tun haben», sagt Lustenberger zu 20 Minuten. «Gastrosuisse hat diese Aktion im Vorfeld ganz klar abgelehnt. Wir unterstützen keine illegalen Aktionen und wollen auch nicht davon profitieren.»

Die Haltung von Gastrosuisse kann die JSVP mit Mühe nachvollziehen. «Wir nehmen das zur Kenntnis», sagt Präsident David Trachsel. «Der Jungen SVP ist es aber wichtig, dass die Lernenden unterstützt werden. Es ist für uns okay, wenn Gastrosuisse aussen vor bleiben will, wir werden einen anderen Weg finden, dass das Geld dorthin gelangt, wo es soll.»

Brauchst du oder jemand, den du kennst, eine Rechtsberatung?

Hier findest du Hilfe:

Reklamationszentrale, Hilfe bei rechtlichen Fragen

Hast du oder jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?

Hier findest du Hilfe:

BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00

Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona

Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige

Pro Juventute, Tel. 147

Deine Meinung