Knatsch um Solidaritäts-AktionGastrosuisse will kein Spendengeld von JSVP und Aufstands-Wirtin
Die JSVP sammelt Spenden für die Busse der Lockdown-Rebellin Daniela Liebi. Die Aufstands-Wirtin will überschüssiges Geld der Gastrosuisse zukommen lassen – zugunsten von Lernenden. Doch der Branchenverband will mit der Aktion nichts zu tun haben.
- von
- Lucas Orellano
Darum gehts
Die JSVP und Daniela Liebi sammeln Geld, um die Busse für die illegale Öffnung des Restaurants zu bezahlen.
Die Spenden dürften die Kosten für die Busse voraussichtlich überschreiten.
Das Geld sollte darum Lernenden von Gastrosuisse zugutekommen.
Doch dort will man davon nichts wissen.
Die junge SVP sammelt Geld zugunsten von Daniela Liebi, der Wirtin des Restautants Rothorn in Schwanden BE. Ihr droht eine hohe Busse, weil sie ihr Restaurant am Montag im Zusammenhang mit der Aktion #wirmachenauf trotz Verbot geöffnet hatte.
«Ich will gar nicht alles für mich», sagt Liebi zu 20 Minuten. Das überschüssige Geld soll Lernenden zugutekommen. Diese brauchen Arbeitserfahrung, die sie während des Lockdowns nur in Hotels sammeln können. Bezahlt werden die Einsätze von Gastrosuisse.
Gastrosuisse will nicht von illegalen Aktionen profitieren
Die Branchenorganisation könnte das Geld brauchen. «Wir haben jeden Rappen nötig. Die Bildung ist am Boden», sagt Vorstandsmitglied Bruno Lustenberger, der für die Berufsbildung zuständig ist. Dennoch wird Gastrosuisse die Spende ablehnen.
«Mit dieser Sache wollen wir nichts zu tun haben», sagt Lustenberger zu 20 Minuten. «Gastrosuisse hat diese Aktion im Vorfeld ganz klar abgelehnt. Wir unterstützen keine illegalen Aktionen und wollen auch nicht davon profitieren.»
Die Haltung von Gastrosuisse kann die JSVP mit Mühe nachvollziehen. «Wir nehmen das zur Kenntnis», sagt Präsident David Trachsel. «Der Jungen SVP ist es aber wichtig, dass die Lernenden unterstützt werden. Es ist für uns okay, wenn Gastrosuisse aussen vor bleiben will, wir werden einen anderen Weg finden, dass das Geld dorthin gelangt, wo es soll.»
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