4:1-Erfolg der HoppersHöchste Saisonniederlage statt Meisterparty – GC schiesst YB ab
Eigentlich sollte es eine grosse Meisterparty werden, doch stattdessen gab es für YB gegen GC eine klare Pleite.

Die Szene des Spiels
Statt Meisterfeier kassierte YB gegen GC mit einem 1:4 die höchste Niederlage der Super-League-Saison. Für die Entscheidung sorgte das Eigentor von Fabian Lustenberger zum 1:3. Exemplarisch für die Partie. Nach einem sehr gut ausgespielten Konter lief GC-Bolla alleine in Richtung YB-Tor. Goalie Racioppi parierte stark, doch beim Abpraller von Lustenberger war er chancenlos.
Die Schlüsselfigur
Shkelqim Demhasaj. Der 27-jährige GC-Stürmer stand in dieser Saison überhaupt erst zum zweiten Mal in der Startelf und zeigte eine überragende Leistung. Er schoss die Hoppers nicht nur in Führung, sondern bereitete das 2:1 von Pusic auch noch vor und hätte durchaus Chancen für weitere Tore und Assists gehabt. Das komplette Gegenteil: Fabian Lustenberger bei den Bernern, der bei drei Gegentoren beteiligt war – darunter ein Penalty, den er verursachte, sowie ein Eigentor.
Die bessere Mannschaft
Überraschend, aber wahr: Gastgeber GC war über 90 Minuten das bessere Team. YB zeigte nur über kurze Abschnitte des Spiels ihre Stärken.
Das Tribünen-Gezwitscher
Die Anhänger des Tabellenführers waren am Dienstagabend schon heiss für die erste Meisterfeier. Zahlreiche der rund 8700 Fans im Letzigrund trugen Gelb-Schwarz. Auch das Public Viewing im Berner Wankdorf war gut gefüllt. Der Unmut über die Niederlage hielt sich aber in Grenzen: «Es ist eh besser zu Hause Meister zu werden. Da feiert es sich besser. Und wenn wir halt unter der Woche Sofameister werden, auch egal», sagt etwa YB-Fan Raffael gegenüber 20 Minuten.
Die Tore
23.’ | 1:0 | YB schafft es nicht, eine Ecke komplett zu klären. Demahasj bricht durch und schiebt den Ball ins Tor. Zesiger trifft die Kugel auf der Linie nicht richtig.
31.’ | 1:1 | Fassnacht geht völlig vergessen und köpfelt ein.
42.’ | 2:1 | Demhasaj wird bei einem Konter stark freigespielt, flankt in die Mitte, wo Pusic den Kopf hinhält.
49.’ | 3:1 | Kawabe schickt Bolla auf die Reise, doch der scheitert aber am YB-Goalie. Der Ball springt jedoch an die Brust von Lustenberger und ins Netz.
78.’ | 4:1 | Der unglückliche Lustenberger verursacht einen Penalty. Pusic bleibt eiskalt.
So gehts weiter
Nun hoffen die Berner wohl, dass sie kein Sofa-Meister werden. Sollten Luzern und Servette nämlich unter der Woche verlieren, ist das der Fall. Ansonsten hat der Club am Sonntag im Wankdorf die nächste Möglichkeit auf den Titel. Es geht gegen Luzern. GC trifft am Samstagabend auf Lugano – es geht jetzt um Europa.
Deine Meinung
Das wars für heute!
Wir sind hiermit am Ende dieses Fussballabends angelangt. Vielen Dank fürs Mitlesen und bis zum nächsten Mal!
YB-Trainer Wicky ist unzufrieden
«Wir sind total neben den Schuhen gestanden heute. Es ist klar, dass das heute unsere schlechteste Leistung war. Wir haben die Basics nicht richtig gemacht. Mit denen sind wir dort gelandet wo wir heute an der Tabelle stehen. Also bin ich soweit einverstanden, dass das heute unsere schlechteste Saisonleistung war. Ich muss es einfach nochmals klar sagen: Wir sind noch nicht Meister. Das muss einfach allen bewusst werden. Wir müssen miteinander diese Ziellinie überschreiten. Das macht man genau mit den Basics, die heute gefehlt haben.»
Doppelschütze Petar Pusic am Mikrofon
«Es läuft gut für uns. Ich habe soeben erfahren, dass wir aus den letzten sieben Spielen auf dem ersten Platz stehen würden. Nun müssen wir einfach dranbleiben bis zum Schluss. Das war heute ein perfektes Spiel für den Verein. So macht es Spass.»
Christian Fassnacht im Interview
«Es ist natürlich schwierig, direkt nach dem Spiel passend zu analysieren. Heute hat vieles nicht zusammengepasst. Vorne hat viel nicht geklappt, hinten sind wir immer wieder schlecht gestanden. Ich hatte nach der ersten Hälfte wirklich das Gefühl, dass wir das noch drehen könnten. Es tut natürlich sehr weh. Mir tut es leid für alle, die nach Zürich mitgereist sind. Wir werden aber trotzdem einen versöhnlichen Saisonabschluss haben miteinander.»
Cedric Zesiger im Interview
«Ich habe mich heute zu viel aufgeregt, für das wir so viel Qualität im Team haben. Das war definitiv die schlechteste Leistung dieser Saison. Es gibt einfach solche Tage. Danke an alle Fans, die heute so zahlreich erschienen sind. Das haben sie nicht verdient. Es ist einfach alles nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben.»
Fabian Lustenberger im Interview
«Der eintretende Regen passt wirklich zu unserer Leistung heute. Das war wohl etwa unsere schlechteste Saisonleistung. Wir müssen das Spiel heute aber differenziert betrachten. So grosse Diskrepanzen waren diese Saison sonst nicht zu sehen. Ich will aber nicht nach Ausreden suchen. Wir haben heute verdient verloren, das müssen wir akzeptieren. Nun haben wir einfach nächsten Sonntag die Chance, den Sack endgültig zuzumachen.»
Ende des Public-Viewing
Die Fans verlassen das Stadion, einer sagt kopfschüttelnd. «Das wäre jetzt nicht nötig gewesen.» Von vor dem Stadion hört man einen einzelnen Böller.

Fans trotzdem glücklich
Viele Fans sind bis zum Schluss da. Zum Beispiel Miriam (31) und Carole (30): So oft sind wir eigentlich nicht im Stadion, aber die Meisterfeier wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Es ist nicht so tragisch, dass es heute noch nicht geklappt hat.
Timon (32) und Kevin (29): «Ja,dafür sind wir gekommen, aber auch für das Bier, und das gabs ja. Jetzt haben wir noch eine Gelegenheit. Gabs da nicht irgendwie ein Sprichwort? Wer die Hauptprobe versaut ...» Oder …

Schlusspfiff im Letzigrund!
90+3' Jetzt ist es aus. Die Grasshoppers schaffen es tatsächlich, mit einer ihrer besten Leistungen dieser Saison die YB-Meisterfeier zu crashen. Die Young Boys müssen sich dabei vor allem an der eigenen Nase nehmen, die in der Rückwärtsbewegung immer wieder unsicher und überfordert wirkten.
Bald ist Schluss
90' Mirel Turkes lässt nochmals 3 Minuten nachspielen. Es sieht alles danach aus, als müssten Tausende YB-Fans heute ohne Feier wieder nachhause fahren.
Doppelwechsel GC
87' Giotto Morandi und Tomas Ribeiro verlassen das Spielfeld. Für sie kommen de Carvalho und Noah Loosli in die Partie und können noch ein paar Minuten mitnehmen.
YB etwas ratlos
85' Die Berner haben zwar nach wie vor mehr Ballbesitz, scheinen aber nicht zu wissen, was sie damit anfangen könnten. Die Grasshoppers verteidigen ihre Führung solide und schaffen es, die Young Boys mehrheitlich von ihrem Strafraum fernzuhalten.
Pusic muss raus
81' Petar Pusic verlässt das Spielfeld, der heute auch eine ausgezeichnete Leistung zeigte. Er darf sich an zwei Treffern freuen und wäre sogar gerne noch etwas länger im Spiel geblieben, wie er Giorgio Contini beim Herauslaufen klar macht. Für ihn kommt Amir Abrashi ins Spiel und übernimmt die Captainbinde.
Party vertagt
Die Zuschauer im Wankdorf verlassen das Public Viewing vorzeitig.

Ribeiro verteidigt leidenschaftlich
79' Meschack Elia kommt zum Abschluss, der aber gleich von Ribeiro ins aus gelenkt wird. Der Portugiese wirft sich mit aller Kraft in den Schuss, was ein schönes Bild für dein hohen Einsatz bildet, den die Gastgeber heute an den Tag legen.
TOOOOOR!
78' Petar Pusic trifft vom Elfmeterpunkt zum 4:1! Ein satter, flacher Schuss in die Mitte reicht, um Anthony Racioppi zu bezwingen.
Elfmeter!
76' Lustenberger rammt Ribeiro um! Mirel Turkes zeigt direkt auf den Penaltypunkt.
Wir haben die Leute in Bern befragt
Lars (15): läuft nicht so. Aber kein Problem, dann werden wir halt am Sonntag zuhause Meister. Aber wart mal ab, es ist noch nicht fertig.
Janis (15): Chancenverwertung ist grad einfach nicht gut. Falls sie das drehen, gehen wir schon noch ein bisschen Feiern, würde ich sagen.
Livio (15): Es war allgemein eine sehr starke Saison. Sie haben endlich wieder regelmässig das Tor getroffen.

GCs Abseitsfalle schnappt immer wieder zu
74' Es ist auffällig, wie gut die Abseitsfalle der Grasshoppers heute funktioniert. Schon etliche Male mussten die Offensivmänner der Young Boys zurückgepfiffen werden.
Muss YB vom Sofa aus feiern?
70' Nun wird die Zeit immer knapper für Young Boys, noch etwas in dieser Partie zu drehen. Bei einer Niederlage könnte es dazu kommen, dass die Berner ihren Titel vom Sofa aus bejubeln müssten, sollte Luzern im nächsten Spiel gegen Winterthur patzen.