24 Spieler, 19 Schweizer: GC hätte sich den Bünzli-Topf verdient

Aktualisiert

24 Spieler, 19 SchweizerGC hätte sich den Bünzli-Topf verdient

Österreich zahlt Fussballvereinen mit vielen einheimischen Spielern einen Zustupf. Das Pendant zum «Österreicher-Topf» gebührte hierzulande den Grashoppers.

von
Herbie Egli

In unserem östlichen Nachbarland gibt es den sogenannten «Österreicher-Topf». Dieser ist mit mehreren Millionen Euro TV-Geldern und einem Zuschuss des Österreichischen Fussballbundes ÖFB gefüllt. Ausgeschüttet wird er an jene Teams der obersten Spielklasse, die mehrheitlich einheimische Spieler einsetzen. Und also das lokale Schaffen honorieren.

Nach der Vorrunde darf sich der SV Ried über den höchsten Betrag freuen. Der Fünftplatzierte der Meisterschaft weist einen Österreicher-Anteil von 89 Prozent aus. Mit Wiener Neustadt und Mattersburg kommen zwei weitere Vereine auf mehr als 80 Prozent. Abgeschlagen am Schluss dieses Rankings liegt Salzburg mit 51 Prozent. Beim Klub der Roten Bullen ist also jeder zweite Spieler kein Österreicher.

GC räumt in der Schweiz ab

Würde man das System des «Österreicher-Topfs» hierzulande anwenden, würden die Grasshoppers am meisten kassieren. Der Wintermeister hat in seinem 24-köpfigen Kader nur fünf Ausländer, was rund 20 Prozent entspricht. Servette weist mit 35,7 Prozent am zweitwenigsten Gastarbeiter aus. Auf Platz drei und vier liegen gemeinsam der FC Basel und FC Luzern (38,4 Prozent). Das Schlusslicht bildet der FC St. Gallen. Bei den Ostschweizern ist mit 56 Prozent mehr als jeder Zweite kein einheimischer Spieler.

Die Grasshoppers können sich Ende Saison wohl trotzdem über einen finanziellen Zustupf freuen. In der Super League gibt es seit dieser Saison die U21-Trophy, wie man sie von der Challenge League kennt. Die Swiss Football League honoriert damit Vereine, die oft junge Spieler einsetzen. GC liegt in diesem Ranking an der Spitze. Trainer Uli Forte setzt pro Spiel im Durchschnitt 4,28 U21-Spieler ein. Bei diesem Wert sind aber erst 16 von 18 Vorrundenspielen erfasst. Auf Platz 2 folgt der FC Zürich mit einem Schnitt von 3,6. Mehr als die Hälfte der Super-League-Mannschaften setzt nicht einmal einen Jungspund pro Spiel ein.

Die Swiss Football League schüttet in dieser U21-Trophy total 200'000 Franken aus. Der Gewinner erhält Ende Saison 50'000 Franken, der Zweitplatzierte kassiert 30'000 Franken und 20'000 Franken gehen an das Team auf dem dritten Platz. Das gleiche System kommt auch in der Challenge League zum Einsatz. In der zweithöchsten Schweizer Liga wurden letzte Saison und vor der sommerlichen Reduktion auf zehn Teams noch über eine Million Franken an Prämien ausgeschüttet.

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