Klappt so der Aufstieg?GC-Team hat Durchschnittsalter von nicht mal 23 Jahren
Der Portugiese João Pereira will GC wieder in die Super League bringen, so schnell wie möglich. Sein Team hat ein Durchschnittsalter von nicht einmal 23 Jahren.
- von
- Marcel Rohner
GC-Sportchef Bernard Schuiteman und Trainer João Carlos Pereira starten zuversichtlich in die Saison.
Darum gehts
- Der Portugiese João Pereira soll GC wieder ins Oberhaus führen.
- Bereits zwölf Spieler sind gekommen, nur zwei sind über 30.
- Nun hat Pereiras Team ein Durchschnittsalter von nicht einmal 23 Jahren.
- «Ein Risiko, dessen wir uns bewusst sind», sagt Pereira.
Der bitterste Moment kam ganz am Ende, im letzten Spiel. Eine Blamage sondergleichen, dazu noch gegen den Kantonsrivalen, gegen den in der ganzen Saison nur drei Punkte gewonnen werden konnten. 0:6 verlor GC das abschliessende Spiel der Challenge League gegen den FC Winterthur, hätten die Grasshoppers gewonnen, hätten sie es in die Barrage schaffen können.
Nun kommt ein weiteres Jahr in der zweithöchsten Liga dazu, mindestens. Und die Saison beginnt – natürlich – mit einem Spiel gegen Winterthur.
Die Jungspunde von GC
Eine komplett neue Führung hat GC, einen neuen Trainer, neue Assistenten und zwölf neue Spieler. Und João Pereira, ebendieser neue Trainer, sagt im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» (Bezahlschranke): «Wir möchten nichts verstecken: Wir wollen in die Super League.» Noch vor einem Jahr war es anders, da wollte niemand vom Aufstieg sprechen. Nun ist es anders, aber auch Pereira mahnt: «Wir wissen um unsere starken Gegner.»
Der Portugiese muss dabei auf eine junge Mannschaft setzen. Von den zwölf Zuzügen sind mit Ermir Lenjani (Sion) und André Santos (Belenenses) nur zwei älter als 30, zwischenzeitlich war Goalie Mirko Salvi mit seinen 26 Jahren gar der älteste Spieler im Kader.
Alle anderen mussten weg, Veroljub Salatic, Oliver Buff, Andreas Wittwer und Mychell Chagas gehören nicht mehr zu GC. Nicht weil sie alt sind, versichert Pereira, sie hätten nicht ins Konzept gepasst. «In einem anderen Kontext wären sie Schlüsselspieler.»
Nun ist die Mannschaft im Schnitt keine 23 Jahre alt, «es ist ein Risiko, dessen wir uns bewusst sind», sagt Pereira. Er sieht sich selbst als einen, der mit jungen Spielern arbeiten kann, «sie sind wie eine weisse Leinwand», sagt er. Routinierte Spieler hingegen seien nicht immer bereit, die Extrameile zu gehen.
Die Transferpolitik der Grasshoppers sorgte im Umfeld auch für Kritik. Von den zwölf neuen Spielern haben fünf einen portugiesischen Hintergrund, vier kommen von den Wolverhampton Wanderers. Er verstehe die Kritik, sagt Pereira, «ich wünschte, ich würde den Schweizer Markt besser kennen, es wäre einfacher gewesen, eine Mannschaft mit lokal ausgebildeten Spielern zu bilden».
Er sagt aber auch: «Im Endeffekt werden aber alle dieses Trikot tragen und das Beste für diesen Club geben.» Er habe das Glück, schon eine gute Mannschaft zusammengehabt zu haben, um die man etwas habe aufbauen können.
Cvetkovic ist der neue Captain
Veroljub Salatic ist nicht mehr Teil von GC und das obwohl er noch einen Vertrag bis 2021 hat. Frei wurde damit auch die Captainbinde, die der 34-Jährige vergangene Saison trug. Trainer Pereira hat sich nun offenbar festgelegt, neuer Captain wird Aleksandar Cvetkovic. Der Innenverteidiger wird zum Saisonstart der Challenge League die Binde tragen. Der 25-jährige Serbe gehört in der jungen Mannschaft zu dienstältesten Spielern, er kam im Winter 2018 aus Wohlen und führte GC bereits beim Cupspiel gegen Lausanne-Ouchy (2:1) an. (mro)