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Gefährliches Tropenfieber in Frankreich

In Frankreich sind erste Fälle des gefährlichen Chikungunya-Fiebers aufgetaucht. Die Patienten haben die Krankheit von der französischen Insel La Réunion im Indischen Ozean mitgebracht, wo bereits 77 Menschen an der Epidemie starben.

Bislang seien mindestens 30 Patienten bekannt, sagte der Tropenspezialist François Bricaire am Samstag dem französischen Radiosender Europe 1.

Die Patienten hätten die Krankheit von der französischen Insel La Réunion im Indischen Ozean mitgebracht. Es sei jedoch möglich, dass es noch mehr, bislang unentdeckte Fälle in Frankreich gebe.

Chikungunya (Kisuaheli für «der gekrümmt Gehende») wird durch ein von Stechmücken übertragenes Virus ausgelöst. Infizierte leiden teils wochenlang, in schweren Fällen auch monatelang unter Hautausschlägen, hohem Fieber, Gelenk- und Gliederschmerzen. Ein Gegenmittel gibt es nicht.

Auf La Réunion erkrankten bisher rund 157 00 Menschen. Das entspricht rund 20 Prozent der Bevölkerung.

Obwohl die Krankheit bislang als nicht tödlich galt, starben auf der Insel im Januar 77 Menschen «direkt oder indirekt» an der Infektion, wie das Gesundheitsministerium in der vergangenen Woche einräumte.

Auch von der französischen Insel Mayotte, von Madagaskar, Mauritius und den Seychellen wurden Krankheitsfälle berichtet. Auf La Réunion sind rund 500 französische Soldaten zur Mückenbekämpfung im Einsatz. Der französische Premierminister Dominique de Villepin wollte am Sonntag auf die Insel reisen.

(sda)

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